Naddels neues Leben: Endlich schuldenfrei!

von Redaktion

Ihr Leben war eine einzige Achterbahnfahrt. Von ganz oben als Freundin von Dieter Bohlen bis ganz unten, mit einem Berg Schulden, einem Alkoholproblem und schlechten PR-Beratern. Jetzt, mit 56 Jahren, versucht Nadja Abd el Farrag einen Neuanfang in Hamburg.

Warum sind Sie wieder nach Hamburg gezogen?

Hamburg ist nun mal meine Geburtsstadt, meine Kindheit. Hier fühle ich mich wohl und aufgehoben. Und meine neue kleine Wohnung ist zauberhaft. Mein eigenes kleines Reich. Mein Nest.

Das heißt, Sie sind glücklich?

Und wie! Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich glücklich. Ich habe mich noch nie so wohlgefühlt wie jetzt. Es gibt keine Schuldenlast mehr, ich habe diese Wohnung, ich bin fit und frei. Ich habe viel zu sehr an mir rumzerren lassen, war immer fremdbestimmt.

Wie meinen Sie das?

Mein Selbstvertrauen war ja nie besonders groß. Obwohl ich mich auch gut wehren kann. Aber ich habe es immer viel zu sehr zugelassen, dass andere über mein Leben bestimmt haben. Nadja, mach dies, Nadja, mach das. Nein, Nadja, das ist nicht gut, ich weiß es viel besser. Und vor allem: Nadja, stell dich nicht so an. Reiß dich mal zusammen!

Sie sprechen von Dieter Bohlen?

Auch, aber so war ja schon früher mein Vater. Ich weiß letztendlich, dass er es immer gut gemeint hat, aber er war schon sehr autoritär und streng. Und natürlich ist das auch ein gewisser Herr B., der gerne sagt, wo es langgeht. Das war schon heftig. Jedenfalls in den letzten Jahren unseres Zusammenseins.

Hegen Sie keinen Groll mehr gegen Herrn Bohlen?

Ach was. Das mit Dieter ist ja schon tausend Jahre her. Natürlich bin ich damals in ein tiefes Loch gefallen. Ich war ja einfach auch zu naiv. Ich bin von Haus aus unglaublich vertrauensselig und habe viel zu oft und immer wieder Ja gesagt. Erst in den letzten Jahren habe ich gelernt, auch Nein zu sagen und nur das zu machen, was ich selbst will.

Das klingt stur…

Das stimmt. Das war und ist oft meine Form, mich zu wehren. Dann habe ich auf stur geschaltet. Heute sage ich konkret, dass ich das und das nicht möchte. Beruflich. Was ich alles schon für Werbeangebote bekommen habe, oberpeinlich. Oder der Versuch, mich für pornografische Zwecke einzusetzen. Das war nie mein Ding.

Wie das Busenwiegen im Fernsehen…

Oh Gott, daran mag ich gar nicht mehr denken. Genau das meine ich. Das war im wahrsten Sinne des Wortes bekloppt. Das wusste ich schon vorher. Aber mein damaliger Manager hatte mich halbwegs erpresst.Dass man aus dem Vertrag nicht rauskommt und dass viel Geld eine Rolle spielt, und letztendlich habe ich es gemacht. Schrecklich.

Und haben deshalb zum Alkohol gegriffen?

Ja, natürlich, das hat auch eine Rolle gespielt. Eine große Rolle. Sonst hätte ich das nicht ertragen. Um sich Mut anzutrinken oder einfach auch um lockerer zu werden und das alles nicht so eng zu sehen. Klar war das falsch.

Interview: P. CICHOS/STORY

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