Zum Bericht „Diskussion um das Sümö-Gelände“ (Regionalteil) und die Meinung von Jutta Bauernfeind (Leserbriefseite):
Zu der Idee, den Hochschulcampus auf das Sümö-Gelände zu verlegen, möchte ich Folgendes anmerken: Mühldorf war keine Hochschulstadt und Mühldorf ist auch keine Hochschulstadt. Alles, was Mühldorf hat, ist ein Hochschulbastelbetrieb. Das Gebäude im Industriegebiet ist nicht nur von der Lage, sondern auch von seinen Räumlichkeiten ungeeignet. Es fehlt die gesamte Infrastruktur. Kein Wunder also, dass sich kaum ein Student in der Mühldorfer Altstadt blicken lässt. So gesehen ist der Vorstoß, die Hochschule auf das Sümö-Gelände zu verlegen, nachvollziehbar. Ganz einfach, um die kapitale Fehlplanung wieder auszugleichen. Doch es gibt hier die berechtigte Kritik, man könne sich dort nicht erweitern. Dazu kommt die Frage der Finanzierung. Nachdem der bisherige Standort aufgrund der fehlenden finanziellen Ressourcen letztlich doch vom Landkreis, und hier vor allem durch Waldkraiburg mit dem Löwenanteil an der Kreisumlage, finanziert werden musste, gibt es keinen Grund, am derzeitigen Status etwas zu ändern. Somit wäre ein Umzug mit Neubau allein von der Stadt Mühldorf zu stemmen. Diese ist jedoch bereits mit der dringend notwendigen Sanierung der Bahnunterführung Kapellenstraße überfordert. Sollte ein Umzug des Campus ins Gespräch kommen, sollte man eine Umsiedelung nach Waldkraiburg überdenken. Dort wären nicht nur Lehrsäle und Unterkünfte vorhanden. Auch der Anschluss an die Innenstadt und die Bahnstrecke nach Rosenheim sind fußläufig erreichbar. Hinzu käme auch, dass nicht alle Ämter, Behörden und sonstige öffentliche Einrichtungen auf Mühldorf kumuliert wären, da die Leistungsfähigkeit dieser Stadt in der Hinsicht bereits überschritten ist. Eine Aufstellung in der Breite wäre also für den ganzen Landkreis gewinnbringend.
Michael Lode
Waldkraiburg