Ein Tollhaus aus Pointen

von Redaktion

Laut und viel gelacht: Comedy Blind Date hält Versprechen im Mühldorfer Haberkasten

Mühldorf – Der Haberkasten war kürzlich ein Tollhaus aus Pointen, spontanen Einfällen und herzhaftem Gelächter. Die vier Comedians, Felix Treder, Tobias Freudenthal, Luca Brosius und Coremy, sorgten dafür, dass kaum ein Auge trocken blieb und so mancher Bauchmuskel über seine Belastungsgrenze hinaus beansprucht wurde. Die LOL-Show gastierte schon zum zweiten Mal in dem historischen Saal und war so gut wie ausverkauft.

Als Moderator fungierte Felix Treder, der mit einer Mischung aus scharfem Witz und sympathischer Selbstironie das Publikum zu erwärmen versuchte. Durch Interaktion mit dem Publikum gelang es dem Hamburger schließlich besser, das Eis zu brechen. Seine Ausführungen über die lange Bahnfahrt, die er heute schon hinter sich gebracht hatte oder eine retrospektive Politikkritik an den Ausgangssperren während Corona trafen das Publikum mitten ins Herz. Er übergab an Tobias Freudenthal, der die humoristische Schnellschusspistole zog und die Zuschauer erst so richtig auf Touren brachte. Mit einer Mischung aus selbstironischen Anekdoten, die mit einer schier unglaublichen Geschwindigkeit vorgetragen wurden, brachte er sein Publikum richtiggehend zum Johlen. Bei seinen Gedanken über Fußball, seine abrasierten Haare, ein mutmaßlich bei ihm vorhandenes ADH-Syndrom oder den selbstsüchtigen Gollum aus der „Herr der Ringe“-Saga, kämpften nicht wenige vor Lachen mit den Tränen.

Luca Brosius, der mit seiner jugendlich-chaotischen Energie danach die Bühne eroberte, verschaffte dem Publikum etwas Verschnaufpause, die aber keineswegs weniger unterhaltsam war. Mit Sprachenakrobatik, unter anderem auf Spanisch, hatte er den richtigen Kniff für sein Publikum gefunden. Auch nach der Pause überzeugte er damit nochmal besser. Jeweils letzte Künstlerin war Coremy aus Trier, die nicht nur Kinderlieder mit veränderten Texten und eigener Gitarrenbegleitung intonierte, sondern auch sportlich wurde. Sie feierte mit ihrem Publikum, dass Deutschland Rekordletzter beim ESC wurde, und philosophierte pointiert über die Unterschiede zwischen Hamburg und München oder wie wichtig es ist, richtig zu betonen. Einen roten Faden, den Tobias Freudenthal nach der Pause auch wieder aufgriff.

Insgesamt war nach gut zwei Stunden klar: „LOL“ ist mehr als nur eine Comedy-Show – es war die beste Medizin für die Anwesenden gegen den Herbstblues. Der Haberkasten zeigte einmal mehr, dass gute Unterhaltung kein Großstadtexklusivrecht ist.

Wer dabei war, ging mit einem breiten Grinsen nach Hause – und vermutlich einem kleinen Muskelkater vom Lachen. Das Format, bis zu vier bunt zusammengewürfelte Comedians aus einem großen Pool an einem Ort zusammenzubringen, hat dem Mühldorfer Publikum jedenfalls sehr gut gefallen.

Zum Abschluss ließen es sich Luca Brosius und Coremy nicht nehmen, das Publikum am Ausgang persönlich zu verabschieden und auf künftige Auftritte, unter anderem im Münchner Schlachthof, hinzuweisen. Peter Becker

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