Eishockey

Bittere 66 Sekunden

von Redaktion

Kurz vor Schluss kassiert der EHC Waldkraiburg in Regensburg den entscheidenden vierten Gegentreffer

Waldkraiburg – Mit 3:4 musste sich der EHC Waldkraiburg am Freitagabend auswärts beim EV Regensburg geschlagen geben. Erst 66 Sekunden vor dem Ende kassierten die Löwen dabei den entscheidenden vierten Gegentreffer, nachdem zuvor Waldkraiburgs Kanadier Brent Norris den EHC mit drei Toren im Spiel gehalten und sogar in Unterzahl getroffen hatte. Dann schlug jedoch der beste Torjäger der Oberliga, Arnoldas Bosas, zu und beendete die Hoffnungen auf die Sensation.

Zugegeben, der EHC Waldkraiburg hat in der aktuellen Oberliga-Spielzeit schon einige bittere Pleite zu verdauen gehabt. Sogar zweistellige Niederlagen – darunter ein bei vielen sicher schon aus dem Gedächtnis verbanntes 0:10 in Regensburg – waren dabei. Die Bitterste aber war definitiv die am Freitagabend in der Regensburger Donau-Arena, denn lange lag die Sensation in der Luft. Und nach den Ausfällen der Verletzten Christian Ettwein, Tobias Thalhammer, Tomas Vrba und Michael Trox, fehlten auch Alexander Kanzelsberger und Lukas Wagner erkrankt – und somit insgesamt sechs Spieler, die nicht nur auf der Auswechselbank sitzen, weil die dann besser und gefüllter aussieht, sondern solche, die auch auf dem Eis zu sehen sind.

So wäre die Bezeichnung Sensation auch keine Übertreibung gewesen, doch der Konjunktiv ist die Sprache der Verlierer und das waren die Löwen nach dem Knockout durch den Litauer Bosas, der mit seinem 25. Saisontor den EHC aus seinen Träumen riss.

Nach knapp zehn Minuten war Regensburg durch Jason Pinizzotto in Führung gegangen, bedingt durch einen Waldkraiburger Fehler im Spielaufbau (09:49), bis dahin hatte sich Löwen-Keeper Korbinian Sertl aber auch schon mehrfach auszeichnen können. Die Löwen, bei denen mit Patrick Zimmermann und Dennis Ladigan zwei Spieler aus der Bezirksligamannschaft des EHC zum Einsatz kamen, konnten sich in den ersten 20 Minuten zwar einige Chancen erspielen und die beste hatte der auffällige Brent Norris – doch die Eisbären ließen wenig anbrennen.

Im zweiten Abschnitt ging es prächtig los für die Gäste: Norris, der nach der Verletzung von Vrba der einzige Kontingentspieler im Kader war, verbuchte die nächste Chance, Regensburg rettete aber die Latte (21. Minute). Im Gegenzug musste Sertl in den unerlaubten Bereich gehen und die Löwen gerieten in Unterzahl. Zwölf Sekunden brauchte Regensburg, Peter Flache (23:31) schlug zu und es hieß 2:0.

Nach gut einer halben Stunden hatten aber die Waldkraiburger dann zwei Mann mehr auf dem Eis und Norris war erfolgreich (31:16). Der EHC wurde mutiger durch den Anschlusstreffer, doch erneut schlich sich ein Fehler im Aufbauspiel ein und Arnoldas Bosas sorgte mit seinem ersten Tor des Spiels für das 3:1 (34:40).

Obwohl der EHC in Unterzahl in den Schlussabschnitt ging, blieb man gefährlich. Florian Ullmann fing einen Regensburger Pass ab und schickte Norris. Der Kanadier behielt die Nerven und vollendete den Short-Hander zum 2:3 aus Sicht der Gäste (40:49). Eine Strafe für Christof Hradek brachte die Löwen in der 54. erneut in die Bredouille, doch man hielt sich wacker und elf Sekunden nach dem Ablauf der Unterzahl schlug wieder Brent Norris zu und glich mit seinem dritten Tor des Spiels zum 3:3 aus (55:25).

Nun schnupperten die Löwen an der Sensation, doch erneut kassierten die Gäste eine Strafzeit 90 Sekunden vor dem Ende und 24 Sekunden später sorgte Bosas für die Entscheidung (58:54).

Statistik

EV Regensburg – EHC Waldkraiburg 4:3 (1:0/2:1/ 1:2).

Tore: 1:0 09:49 Pinizzotto J. (Flache P., Baier Y.), 2:0 23:31 Flache P. (Bosas A., Pinizzotto J. PP1), 2:1 31:16 Norris B. (Kaltenhauser M., Vogl N. PP2), 3:1 34:40 Bosas A. (Schmitt K., Gajovsky N.), 3:2 40:49 Norris B. (Ullmann F. SH1), 3:3 55:25 Norris B. (Kaltenhauser M.), 4:3 58:54 Bosas A. (Flache P., Gulda T. PP1).

Strafen: EV Regensburg 4 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 8 Strafminuten.

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