Mühldorf – Mit Iven Ferch kann David Fecko größenmäßig zwar nicht ganz mithalten. Doch mit seinen 1,97 Metern fehlen dem neuen Mittelblocker der Zweitliga-Mannschaft vom TSV Mühldorf nur knappe zehn Zentimeter auf den Hünen, der nach der vergangenen Saison den TSV in Richtung Erstligisten Herrsching verlassen hat.
Der 30-jährige Slowake wechselt vom Regionalligisten VC Amberg an den Inn. 2015 kam der 1,97 Meter große Blockspieler aus der ersten slowakischen Liga nach Deutschland zum ASV Neumarkt in die 2. Bundesliga.
Nach dem Abstieg ging er nach Amberg und schaffte dort als Spielertrainer den Aufstieg in der Regionalliga. Jetzt sucht er noch einmal die Herausforderung und will sich rein auf das Spielen konzentrieren.
Zusammen mit Frau und Kind zieht der Elektriker nach Oberbayern und wird das Bundesligateam verstärken. „Ein Führungsspieler, der Verantwortung übernehmen kann. Das gefällt mir sehr gut“, lobt Bartsch.
Nicht der einzige Zuwachs des Bundesligateams. Auch der Trainerstab erfuhr in den vergangenen Wochen eine Verstärkung. Mit Josef Wolf steht dem TSV einer der erfolgreichsten und erfahrensten Trainer Bayerns zur Verfügung. Viele Jahre als Erstligatrainer und unzählige deutsche Jugendmeistertitel hat der Erfolgscoach bereits auf dem Konto. „Diese Saison vermittelt er sein Wissen gemeinsam mit Cheftrainer Michael Mayer an unsere Jungs und bereitet sie damit optimal auf die neue Herausforderung 2. Bundesliga vor“, freut sich Abteilungsleiter Stefan Bartsch auf die hochkarätige Verstärkung, vor allem mit dem Schwerpunkt Taktik. Und auch Mayer hält große Stücke auf den Erfolgscoach. „Er hat eine Riesenerfahrung, analysiert die Gegner hervorragend, das hilft uns ungemein. Man kann sagen, er ist unsere erste richtige Verstärkung“, schwärmt Trainer Michi Mayer, der in seiner Zeit als Jugendspieler die Trainerqualitäten Wolfs kennenlernen durfte.
Ins Schwärmen gerät der Mühldorfer Trainer auch, wenn er den ersten Test seiner Jungs gegen den ASV Dachau rekapitulieren lässt. Am Mittwoch traf man sich zum Testspiel und Mayer war vollends begeistert vom Auftritt des Mühldorfer Teams: „Jeden Einzelnen muss man hervorheben. Da hat jeder 95 Prozent abgeliefert. Ganz große Klasse!“, lobt Mayer den Einsatz seiner Mannen gegen das Drittliga-Team, das sich den Aufstieg in die 2. Bundesliga auf die Fahnen geschrieben hat. Ein 5:0 stand am Ende zu Buche.
Doch Mayer weiß auch: Für allzu viel Euphorie reicht das noch nicht. Es wird noch ein hartes Stück Arbeit, um die Form zu erreichen, um in der 2. Liga bestehen zu können.“ Zwar trainiert das Team drei- bis viermal die Woche, einmal davon im Kraftraum. Aber Mayer stapelt tief, was den Start in die kommende Saison (am 12. September auswärts gegen den SV Schwaig) betrifft. Er rechnet damit, dass die Mannschaft etwa bis November benötigen wird, um sich an das Niveau herangetastet zu haben. An der Einstellung soll es dabei nicht liegen, ist Mayer überzeugt: „Alle brennen darauf, haben voll Bock auf die Liga.“ Doch benötigt die Mannschaft noch die ein oder andere finanzierbare Verstärkung – besonders über die Diagonalposition. Man stehe in Verhandlungen.
Sollte die Corona-Pandemie die Vorbereitung nicht allzu sehr beeinträchtigen, stehen bis zum ersten Aufschlag in der zweithöchsten deutschen Spielklasse noch einige Tests an. In der Woche vor dem Saisonauftakt will Mayer noch beim TSV Niederviehbach (3. Liga) und beim österreichischen Bundesligisten UVC Ried aufschlagen. je