Mühldorfs Kader lichtet sich zunehmend

von Redaktion

Volleyball Gegen Mainz fehlen Kilian Nennhuber und Tim Aust – Tom Brandstetter fit

Mühldorf – Da fährt jede Menge Druck mit, wenn die Mannschaft der TGM Mainz-Gonsenheim am Samstag zum vorletzten Spieltag nach Mühldorf kommt. Denn die Rheinländer müssen weiterhin um den Klassenerhalt bangen: 18 Punkte stehen nach 26 von 28 Spielen auf der Habenseite, was gegenwärtig den drittletzten Tabellenplatz bedeutet. Dem TV Bliesen mit ebenso vielen Punkten (bei einem Spiel mehr auf dem Konto) geht es da nicht besser. Gewinnt Mainz klar, dann dürfte der Klassenerhalt unter Dach und Fach sein. Doch die Mühldorfer haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden, wenn um 17 Uhr das Spiel in der Mittelschulturnhalle angepfiffen wird.

Und die Mainzer können sich auf eine gut aufgelegte Mannschaft einstellen, nachdem die Truppe am vergangenen Sonntag ein souveränes 3:0 gegen den SV Schwaig geholt hatte. Top-Annahme, starke Abwehr, beherzte Angriffe und Super-Blocks – da gab es auch von Trainerseite nichts zu mäkeln. Vor allem aber stach eine Waffe hervor: die Aufschläge! Wenn die kommen, dann muss selbst eine Topmannschaft wie Schwaig, die immerhin auf Rang sechs zu finden ist, seinen Hut ziehen.

Und doch hat Mühldorfs Trainer einige Baustellen: Kilian Nennhuber hat sich im Training am Finger verletzt, wird deswegen nicht spielen können. Die Alternative? Da lässt sich Trainer Mayer aktuell nicht in die Karten schauen. Hauke Ferch wäre eine annahmestarke Alternative. Doch benötigt der Mühldorfer Trainer ihn auch als Ersatz über den Außenangriff, sollte Fritz Vähning einer Schwächephase ausgesetzt sein. Denn so viel ist schon mal sicher: Mayer wird Vähning, dem 16-jährigen Außenangreifer, reichlich Spielzeit gönnen, weil er als Kapitän der U17-Nationalmannschaft noch einige Qualifikationsturniere zu spielen hat. „Er benötigt Spielpraxis“, so Mayer.

Im Zuspiel wird es diesmal alleine die Aufgabe von Alex Brandstetter sein, seine Mannen effektiv am Netz zu bedienen. Denn Tim Aust, der zuletzt immer wieder Einsatzzeiten erhalten hatte und dabei absolut lässig agierte, wird diesmal nur von der Bank aus zuschauen. „Er ist letzte Woche geimpft worden, war deswegen die ganze Woche nicht im Training, hat ein entsprechendes Defizit. Ich kann ihn deswegen nicht einsetzen“, erklärt Mayer.

Doch freut sich der Mühldorfer Coach, dass es einen Rückkehrer geben wird. Nur wenige Wochen nach seinem Bänderriss ist Kapitän Tom Brandstetter wieder zur Stelle. Ob er allerdings schon wieder mit voller Kraft angreifen kann, ist offen. Möglich wäre ein Einsatz des „Capitano“ als Libero, um sein Sprunggelenk zu schonen. Das würde bedeuten, dass Hauke Ferch über außen angreifen könnte. Festlegen wollte sich Mayer gestern vor dem Abschlusstraining jedenfalls noch nicht.

Was erwartet er, wenn die Rheinländer am Samstag nach Mühldorf kommen? „Eine Mannschaft, die mit dem Mut der Verzweiflung agiert“, so Mayer. „Die stehen mit dem Rücken zur Wand, müssen gewinnen, wenn sie den Klassenerhalt schaffen wollen!“ An Qualität mangelt es der Mannschaft nicht. Delitzsch mit 3:0 geschlagen, Friedrichshafen mit 3:2 und zuletzt Dresden, ebenfalls mit 3:2. Das Verhältnis von Sieg und Niederlage war zuletzt ziemlich ausgeglichen, nachdem die Mainzer einen verkorksten Saisonstart hingelegt hatten und insgesamt nur sechs Siege in der Saison feiern durften. Auffälligster Spieler auf der Seite der Medienstädter ist Alexander Krippes, der aufgrund seiner Leistungen im Außenangriff schon sechsmal zum wertvollsten Spieler auf Mainzer Seite gekürt worden ist. 1,88 Meter ist der erfahrene Angreifer groß, der bereits 29 Jahre alt ist. Im Mittelblock sticht Manuel Lohmann (1,93 Meter) hervor, der mit seinen 33 Jahren ebenso viel Erfahrung auf das Spielfeld bringt. Seit 2013 trägt er das Trikot der Mainzer. Und dann verfügen die Mainzer mit Lennart Heinz Fuchs und Sebastian Dinges über ein gutes Zuspieler-Duo. Dinges sammelte bereits vier Medaillen als MVP, zählt mit seinen 1,98 Metern auch nicht zu den kleinsten Blockspielern.

Fabian Bartsch wird über Außen also wieder entsprechend gefordert sein, um seine gefürchteten Angriffe durchzubringen. Daran hat Trainer Michi Mayer allerdings keine Zweifel: „Wir gewinnen das Spiel, und zwar mit 3:0!“

Eigentlich wäre es nicht das einzige Spiel dieses Wochenendes gewesen. Am Sonntag wären zum Saisonfinale die L. E. Volleys Leipzig nach Mühldorf gekommen. Wegen einer corona-bedingten Quarantäne der Gäste musste das Saisonfinale allerdings verschoben werden.

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