EHC dreht Drei-Tore-Rückstand und gewinnt

von Redaktion

6:5-Erfolg der Waldkraiburger Bayernliga-Eishockeyspieler gegen den ESV Buchloe

Waldkraiburg – Müsste man sich den Spielverlauf eines Eishockeyspiels für das Drehbuch eines Hollywoodfilms ausdenken, so wäre es für jeden Autoren ratsam, sich die Bayernliga-Partie des EHC Waldkraiburg gegen den ESV Buchloe zu Gemüte zu führen. Ohne eine gehörige Flasche Baldrian war diese Partie für die Anhänger nicht einfach zu ertragen. Am Ende siegte Waldkraiburg mit 6:5 nach Verlängerung.

Der erste Durchgang war für die Löwen ein einziges Horror-Szenario. Dabei zeigten die Gastgeber in den ersten zehn Minuten durchaus noch eine Leistung auf Augenhöhe und hatten Möglichkeiten durch Christof Hradek, Nico Vogl, Michal Popelka und Christian Neuert. In der zehnten Minute fiel dann die vermeintliche Befreiung für das Löwenherz in Form des 1:0-Führungstreffers. In der Mitte schlängelte sich Nico Vogl vorbei am Buchloer Verteidiger und bewies das Auge für seinen linken Nebenmann Leon Decker, der den Puck zielsicher im Tor unterbrachte. Statt aber von diesem Treffer beflügelt zu werden, begann von nun an der Waldkraiburger Eishockey-Horror: Erst traf Moritz Simon in der 13. Minute zum 1:1, keine drei Minuten später traf Buchloe in Unterzahl nach einem leichtsinnigen Puckverlust von Decker durch Petrak. Nur 49 Sekunden später fiel der nächste Treffer für die Gäste: Erneut ging diesem ein Fehler in der Puckannahme voraus, welcher Marco Göttle das 3:1 für Buchloe ermöglichte. Die Löwen-Trainer nahmen prompt eine Auszeit, um die Gemüter zu beruhigen. Doch schienen 30 Sekunden Auszeit zu wenig, um die angeschlagenen Löwen wieder in die Spur zu bringen – und so erzielte Buchloe in der 18. Minute auch noch das 1:4, wiederum durch Petrak.

Was auch immer die Löwen in den Pausentee kippten, es wirkte wie Zaubertrank auf die angeknockten Spieler. Die Industriestädter zeigten im zweiten Durchgang ihr wahres Gesicht und liefen mit deutlich mehr Power auf. So erzielte Popelka nach einem von Neuert erkämpften Puck den 2:4-Anschlusstreffer. Rund vier Minuten später befanden sich die Löwen in Überzahl: Hier sorgte Neuert mit einem Gewaltschuss für das 3:4. Weniger als eine Minute später, die Löwen befanden sich erneut in Unterzahl, schnappte sich Decker den Puck an der blauen Linie des Gegners und zog aus der Halbposition passgenau zum umjubelten 4:4 ab. Der bloße Ausgleich reichte den beflügelten Löwen in diesem Drittel aber nicht aus. Rund zwei Minuten vor dem Ende des Durchgangs profitierte Philipp Lode von einem Abpraller des Keepers und schob den Puck zum 5:4-Pausenstand ins Tor.

Der dritte Spielabschnitt gestaltete sich ausgeglichen. Möglichkeiten ergaben sich hüben wie drüben und eigentlich lag der Ausgleich der Buchloer Mannschaft nicht zwingend in der Luft. In eigener Unterzahl jedoch wollten sich die Pirates lediglich aus den Angriffen der Löwen mit einem von Maximilian Schorer lang gespielten Puck befreien. Dieser sprang unglücklich auf dem Eis auf und rutschte EHC-Goalie Christoph Lode durch die Beine und über die Torlinie. Einige Chancen ergaben sich für die Löwen noch in der regulären Spielzeit, welche ungenutzt verstrichen und beide Teams in die Overtime zwangen.

Dort drückte zunächst der Gast aus Buchloe auf das Gaspedal, doch konnten alle Angriffsbemühungen von den Löwen unterdrückt werden, bevor diese zum Angriff bliesen. In eigener Überzahl ließen sie die Fans bis drei Sekunden vor Schluss zappeln, bevor Neuert mit einem Geniestreich in Form eines angetäuschten Schusses mit anschließendem Pass auf Christof Hradek den 6:5-Siegtreffer vorbereitete.

Spielstatistik: EHC Waldkraiburg – ESV Buchloe 6:5 nach Verlängerung (1:4, 4:0, 0:1, 1:0). EHC Waldkraiburg: Christoph Lode (Yeingst) – Felix Lode, Fabian Kanzelsberger, Alexander Kanzelsberger, Schmidt, Rott, Loboda, Seifert – Neuert, Hradek, Brenninger, Ludwig, Decker, Hipetinger, Popelka, Philipp Lode, Vogl, Zimmermann.

Tore: 1:0 (10.) Decker/Vogl, Rott, 1:1 (13.) Simon/Strodel, Petrak, 1:2 (16.) Petrak – SH1, 1:3 (16.) Göttle/Wolf, 1:4 (18.) Petrak/Strodel, Schorer, 2:4 (22.) Popelka/Neuert – SH1, 3:4 (26.) Neuert/Popelka, Rott – PP1, 4:4 (27.) Decker – SH1, 5:4 (39.) Phillip Lode/Vogl, Decker, 5:5 (47.) Schorer – SH1, 6:5 (65.) Hradek/Loboda, Neuert – PP1.

Strafminuten: Waldkraiburg 12, Buchloe 14; Zuschauer: 372.

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