Mühldorf – „Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, dann hol dir doch den Nachwuchs her!“ Eine andere Option hatte Mühldorfs Zweitliga-Trainer Heiko Roth auch nicht. Denn zum letzten Saisonspiel beim SV Schwaig fehlten ihm gleich sieben Stammspieler – alle verletzt oder krank. Und so rekrutierte er neben Moritz Wöls und Felix Schinko, die schon Zweitliga-Einsätze hatten, gegen das Franken-Team auch noch Maxi Himsl, David Geisberger und Kilian Haugg aus der zweiten Mannschaft. Gegen die Schwaiger verkaufte sich Mühldorfs Rumpfteam sauteuer. Doch am Ende dominierte Schwaig mit 3:0.
An der Annahme lag es nicht, das betont Roth gleich zu Beginn seiner Analyse. Denn obwohl Schinko als Libero quasi ins kalte Wasser geworfen wurde und auch Wöls mit seinen erst 16 Jahren eine große Verantwortung in der Annahme zu tragen hatte, „machten die beiden Youngsters ihre Sache sehr gut“. Schließlich fehlte auch Fabian Bartsch wegen Krankheit als sichere Stütze in der Annahme, einzig Tom Brandstetter von der Stammformation war noch im Abwehrriegel mit dabei. Im ersten Satz hielt Mühldorf lange Zeit gut mit. Schwaig jedoch spielte clever und holte den Durchgang mit 25:19. Im zweiten Satz drehten die Mühldorfer dann auf, führten schon mit 6:2, bevor der bärenstarke Diagonalspieler Michal Dzierwa im Aufschlag aufdrehte, schließlich bis zur 23:19-Führung. Diesen Vorsprung ließ sich Schwaig dann auch nicht mehr nehmen (25:22). Am Ende bejubelte Schwaig ein 29:27 und den 3:0-Sieg.
„Wir haben versucht, Dzierwa diagonal zu blocken, doch der ist einfach zu ausgefuchst“, lobt Trainer Roth. Der Mühldorfer Mannschaft, die am Ende der Saison Platz acht innehat, zollt er ein Riesenlob. „Die hat das trotz der vielen Ausfälle überragend gemacht. Hut ab! Sie können stolz auf sich sein.“je