Aschaffenburg – Glücklich ist etwas anderes: Die Spielansetzung für Burghausens erstes Auswärtsspiel bereitet etwas Kopfschmerzen, muss das Team von Trainer Hannes Sigurdsson am heutigen Dienstag um 19 Uhr ausgerechnet beim SV Viktoria Aschaffenburg antreten – eine logistische und sportliche Herausforderung am vierten Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern.
Ungezählte Lkw, zahlreiche Baustellen zwischen Nürnberg und Würzburg, viele Stunden im Bus – die weiteste Auswärtsfahrt der Saison für eine Amateurmannschaft an einem Wochentag anzusetzen, zeugt nicht gerade von ausgeprägter Empathie für die Situation von Vereinen, deren Kicker arbeiten und studieren. Gleichwohl wollen die Mannen von Sigurdsson nicht nur diese bittere Pille schlucken, sondern auch das Beste daraus machen.
Nach drei Heimspielen mit Unentschieden, Sieg und Niederlage wollen sich die Wacker-Kicker auf keinen Fall mit leeren Händen auf die Heimfahrt machen und sich für die 0:2-Niederlage gegen Vilzing rehabilitieren. „Wir wollen die Einstellung aus der zweiten Hälfte gegen Vilzing mitnehmen und uns anders präsentieren. Aschaffenburg wird schwierig, aber wir haben den Ernst der Lage erkannt und werden ein gutes Ergebnis erzielen“, so Kapitän Christoph Schulz und Sigurdsson sagt: „Aschaffenburg hat eine gute und routinierte Mannschaft. Was am Wochenende passiert ist, war eine Überraschung. Unsere Mannschaft muss sich weiter kennenlernen und jeder muss sich individuell verbessern. Wir wollen einen Schritt nach vorne machen.“
Die Viktoria ist mit dem 2:1 in Illertissen und dem 2:1 gegen den FC Augsburg II optimal in die Saison gestartet, musste dann aber am Wochenende eine klare 2:5-Niederlage in Heimstetten hinnehmen – dass die Mannen von Trainer Jochen Seitz diese Klatsche nicht auf sich sitzen lassen wollen, ist klar. In der letzten Saison gewann die Viktoria ihre Heimpartie gegen die Wacker-Elf mit 3:1, das Rückspiel konnten die Salzachstädter mit 4:1 für sich entscheiden. Jetzt treffen zwei Verlierer vom Wochenende aufeinander, die große Frage ist, welche Mannschaft kann die Enttäuschung besser aus den Klamotten schütteln? Zudem ist natürlich die Regenerationszeit für beide Teams auch nicht lange gewesen, man muss also abwarten, welches Team in dieser Phase mehr im Tank hat?
An zwei Faktoren, die für die Niederlage gegen Vilzing verantwortlich waren, muss Burghausen heute arbeiten, um zumindest einen Teilerfolg zu erreichen. Die fehlende Aggressivität im Zweikampfverhalten der ersten Hälfte, die dazu geführt hat, dass die Bälle zu schnell verloren gingen und die Angreifer in der Luft hingen und die mangelnde Präzision beim Abschluss im zweiten Durchgang – bei der Anzahl der guten Möglichkeiten, die sich Wacker im zweiten Durchgang erarbeitet hat, wäre zumindest ein Treffer Pflicht gewesen. Dann wäre das Spiel vermutlich anders gelaufen.
Personell hat Sigurdsson bis auf Nico Helmbrecht alle Mann an Bord, zumal auch Standard-Spezialist Denis Ade nach seiner Sperre wieder zurück ist.