Buchloe – Der EHC Waldkraiburg startete mit einem Auftakt nach Maß in die Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga. Der letzte Sieg des EHC Waldkraiburg gegen die Pirates datiert aus dem Jahr 2016. Umso schöner war das Gefühl, dass man in die Abstiegsrunde mit einem 4:3-Sieg nach Verlängerung und mit einer kämpferisch starken Leistung startete. Denn jeder Zähler ist Gold wert, möchte man Mitte März nicht auf einem der letzten beiden Plätze der Runde stehen.
Kein Spieler auf dem Eis ließ einen Zweifel daran, dass sie ganz genau wussten, was in den nächsten sechs Wochen auf dem Spiel steht. So sah man ein Drittel voller Kampf und Leidenschaft, wie man sie von den Löwen in dieser Saison nur selten sah. Zweikämpfe wurden angenommen, Checks zu Ende gefahren und ganze acht Mal mussten die Schiedsrichter im ersten Durchgang Spieler auf die Strafbank schicken. In den ersten 20 Minuten besaß Buchloe die klareren Möglichkeiten. Einzig einem Kevin Yeingst im Tor der Löwen war es zu verdanken, dass die Pirates in diesem Drittel den Sack nicht schon zumachen konnten. In der 18. Spielminute hielt Yeingst sogar einen Penalty.
Nachdem sich die Löwen im ersten Drittel mehr auf eine sichere Verteidigung konzentrierten, griffen sie im zweiten Durchgang selbst an und hatten Chancen. Das Tor schoss aber Podrezov für Buchloe zum 1:0. Nur rund zwei Minuten später erhöhten die Hausherren sogar auf 2:0. Schurr, hieß der Torschütze. Doch entgegen vieler Spiele hinterließen diese zwei Tore keinen Riss im Spiel des EHC Waldkraiburg. Keine zwei Minuten im Anschluss an den zweiten Treffer, war es Christian Neuert, der bei angezeigter Strafe gegen Buchloe den 2:1 Anschluss erzielte. Ein eigentlich harmloser Schlenzer auf den Kasten von Kevin Yeingst rutschte diesem unglücklich aus dem Fanghandschuh und zum 3:1 in das eigene Tor.
Auch nach dieser Situation steckten die Industriestädter den Kopf nicht in den Sand und erspielten sich Möglichkeiten. Popelka traf im Nachschuss aus zwei Metern zum 3:2 Pausenstand.
Im finalen Durchgang belauerten sich beide Mannschaften und gingen kein zu hohes Risiko ein. Was auf das Waldkraiburger Tor kam, wurde von Yeingst geklärt, wobei sein Gegenüber Wiedemann diese Übung auch beherrschte. So entwickelte sich eine von der Taktik geprägte Partie, ohne dass „Taktik“ dabei ein Synonym für „Langweilig“ ist. In der 51. Minute glich Michal Popelka zum 3:3 aus. Die Schlussminuten gestalteten sich noch einmal sehr spannend. Beide Teams mussten in die Verlängerung.
Hier hatte Buchloe die dickste Chance, aber Kevin Yeingst, der eigentlich schon geschlagen war, hechtete sich von der rechten auf die linke Torseite und verhinderte den Siegtreffer. Auf der anderen Seite war es Christian Neuert, der nach einer Zwei-auf-Eins-Situation nach einem Pass von Popelka die Entscheidung vergab. Letztlich war es Max Cejka, der in den 60 Minuten zuvor schon einige Pucks schmerzhaft mit seinem Körper blockte. In der 64. Minute erzielte er das entscheidende Tor und sicherte den Löwen den zusätzlichen Punkt.
Der erste wichtige Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt ist getan, behalten die Löwen diesen Biss und diese Leidenschaft bei, haben sie mit dem Abstieg in diesem Jahr nichts zu tun.
ESV Buchloe – EHC Waldkraiburg 3:4 n.V. (0:0, 3:2, 0:1, 0:1).
Tore: 1:0 (26.) Podrezov (Wittmann R., Wittmann C.); 2:0 (28.) Wolf (Krammer, Schurr); 2:1 (30.) Neuert (Maierhofer, Rott – 6-5 ÜZ); 3:1 (31.) Schorer A. (Schorer M., Petrak); 3:2 (34.) Popelka (Maierhofer, Neuert); 3:3 (51.) Popelka (Cejka, Maierhofer); 3:4 (64.) Cejka (Popelka, Neuert); Zuschauer: 174 – Strafzeiten: Waldkraiburg: 12, Buchloe: 10