Buchbach – Gründungsmitglied TSV Buchbach spielt auch in der nächsten Saison in der Fußball-Regionalliga Bayern – das ist nach dem 3:0-Sieg am Freitag gegen Türkgücü München klar. „Ich hätte nie gedacht, dass wir das am drittletzten Spieltag der Saison schaffen, das ist Wahnsinn“, freut sich Abteilungsleiter Georg Hanslmaier nach dem sechsten Sieg in Serie.
Nimmt man die Bilanz der Rot-Weißen seit dem Amtsantritt von Trainer Uwe Wolf, stünde nicht Unterhaching an erster Stelle, sondern der TSV Buchbach. Acht Siege und zwei Unentschieden ergeben einen Punkteschnitt von 2,6. Auf 36 Spiele hochgerechnet wären dies 93,6 Punkte, Unterhaching als Meister mit großem Vorsprung hat deren 86 auf dem Konto.
Es war ein unglaublicher Kraftakt, den die Buchbacher in den letzten Wochen hingelegt haben. Teilweise ließ Wolf sein Team sechs- mal die Woche trainieren und das hat sich ausgezahlt. Doch Buchbach ist ein reiner Amateurverein mit berufstätigen Spielern und Studenten, die alle Kräfte für die Mission Klassenerhalt gebündelt haben, dies aber natürlich nicht auf Dauer leisten können – dazu braucht man Profis, oder zumindest Semi-Profis, die vom Fußball leben können.
Wie geht es also weiter in Buchbach? Die Gespräche laufen. Ob der Dorfverein mit Feuerwehrmann Wolf verlängert, ist noch nicht klar, zumal auch die Buchbacher Verantwortlichen wissen, dass die Ausnahmesituation der letzten Wochen nicht beliebig verlängerbar ist. Soll Profi-Coach Wolf bleiben, muss er seine Ansprüche an die Trainingsintensität deutlich herabstufen. Indes macht der Coach aber neben den blanken Fakten schon mal Werbung in eigener Sache. Auf die Zuschauerfrage bei der Pressekonferenz nach dem Spiel, wann er denn seinen Vertrag verlängere, antwortet Wolf: „Kürzlich hat mich ein Berater angerufen, dem habe ich nur gesagt, dass er es bleiben lassen soll, weil ich in Buchbach verliebt bin.“ Klare Sache, Wolf will bleiben, der Ball liegt in der Hälfte des Vereins.
Allerdings muss der Verein erst einmal ausloten, welche Spieler im Fall der Fälle bei der Stange bleiben. Zum einen gibt es bei allen sportlichen Erfolgen auch Verlierer des Trainerwechsels, zum anderen ist den meisten Akteuren – wie schon erwähnt – die Belastung einfach zu hoch, auch wenn sie unter dem neuen Coach aufgeblüht sind und Selbstvertrauen getankt haben.
Nach einer ausgeglichen ersten Hälfte verschärfte Buchbach gegen den ideenlosen Gegner im zweiten Abschnitt die Schlagzahl und ging in der 66. Minute in Führung, als die Türkgücü-Abwehr eine Ecke von Tobias Steer verlängerte und Benedikt Orth am langen Pfosten einköpfen konnte. Und Buchbach legte nach: Sammy Ammari behauptete in der 80. Minute nach langem Ball von Aleks Petrovic stark die Kugel, drehte sich um die eigene Achse und versenkte aus spitzem Winkel zum erlösenden 2:0, ehe Tobias Steer in der 86. Minute aus 15 Metern Maß nahm und den Ball unhaltbar für Stefan Musa zum umjubelten 3:0-Sieg neben dem Pfosten in die Maschen setzte.
Buchbach: A. Steer – Wieselsberger, Tavra, Walter, M. Spitzer, Orth – Muteba, Petrovic, T. Steer – Sztaf, Ammari (81. Sinabov). Trainer: Wolf.
Tore: 1:0 Orth (66.), 2:0 Ammari (80.), 3:0 T. Steer (86.) – Schiedsrichter: Riedel (Horgau) – Zuschauer: 649 mb