Mühldorf – Da war wieder Mal das logistische Talent von Fredo Böcker und seinem Aufbauteam gefragt: Weil die Mittelschulturnhalle weiterhin für den Vereinssport nicht vollumfänglich zur Verfügung steht, mussten die TSV-Volleyballer ihr Heimspieldebüt in der 3. Volleyballliga Süd in die Berufschulturnhalle verlegen. Und die Arbeit hatte sich gelohnt: In der kompakten Halle feierten die Fans ein Volleyballfest, nachdem die Mühldorfer den Tabellenachten aus Eibelstadt mit 3:1 (19:25/25:14/25:22/25:18) besiegt hatten. Mühldorf rückt damit auf Platz 8 vor, Eibelstadt quartiert sich hinter Mühldorf auf Rang 9 ein.
Doch die Mühldorfer taten sich am Anfang schwer gegen die Eibelstädter, die ohne ihren starken Diagonalspieler Felix Bendikowski angereist waren. „Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen, es war lange ausgeglichen. Doch dann haben sich leider zu viele Fehler eingeschlichen“, lässt Wöls die erste Phase der Partie Revue passieren. Sieben Aufschlagfehler zählte Mühldorfs Chefcoach, alle anderen Aufschläge waren ohne Druck, man ließ den Gegner gut ins Spiel kommen. Der Eibelstädter Zuspieler verteilte seine Pässe nach Belieben, was den Mühldorfer Block vor Probleme stellte. Die Konsequenz waren Miniserien, die Mühldorf nicht ausgleichen konnte, verdient ging Durchgang Nummer eins an die Gäste aus Franken (19:25).
Im zweiten Satz hat Coach Jürgen Wöls dann umgestellt. Ein glänzend aufgelegter Fabian Bartsch, der in Satz eins noch als Diagonalspieler fungierte, griff nun über Außen für Tom Brandstetter an und entfaltete auf dieser Position seine volle Schlagkraft. Moritz Wöls sollte es auf der Diagonalposition richten. Auch beim Aufschlag haben die Mühldorfer umgestellt, Float-Aufschläge sollten gezielt die schwachen Annahmespieler treffen, dazu die Sprungaufschläge von Moritz Wöls und Fabian Bartsch: „Damit haben wir eine Super-Wirkung erzielt!“Durch den druckvollen Aufschlag stellte Mühldorf nun auch einen stabileren Block, die beiden Mittelblocker Flo Gschwendtner und David Fecko hatten die Angriffe der Gäste gut im Griff. „Und die Bälle die sie nicht im Block hatten, konnten wir über die Abwehr rausholen!“, so Wöls. Die Konsequenz: Mühldorf überrollte Eibelstadt komplett und gewann den zweiten Satz völlig verdient mit 25:14.
Eibelstadt ließ diesen Satzverlust nicht auf sich sitzen, agierte zunehmend aggressiver. Doch Mühldorf ließ sich nicht von seiner klaren Linie abbringen. Clevere Float-Aufschläge von Zuspieler Fabian Wagner waren die passende Antwort auf das Aufbegehren der Franken, die Angriffsbemühungen der „Black Mambas“ wurden im Keim erstickt. Bewährt haben sich die Doppelwechsel, wenn Zuspieler Felix Schinko für Moritz Wöls und Sebastian Dollinger für Fabian Wagner reingekommen sind. Diese Taktik bescherte den Mühldorfern beispielsweise den Gewinn des dritten Satzes (25:22).
Eibelstadt schien geknickt und Mühldorf dominierte, lautstark unterstützt von den vielen Zuschauern, auch im vierten Satz das Spielgeschehen. Wieder waren es die druckvollen Aufschläge der Mühldorfer, die es den Gästen schwer machten, dran zu bleiben. Außerdem gelang es den Mühldorfern, dem stärksten Angreifer der Eibelstädter, Lukas Spachmann, mit dem Block die Linie zugemaht haben. „Daraufhin war Eibelstadt dann komplett eingeknickt“, so Wöls.
Besonders hebt der Chefcoach Libero Xander Mühlbauer hervor, der sich im Freitagstraining schwer an der Kapsel verletzt hatte, vom Physioteam des TSV aber topfit gemacht wurde. „Er hat sensationell als Libero gespielt mit einer stabilen Annahme und Abwehr!“
Wöls ist sich sicher: Mit dieser Mannschaft wäre der TSV in der Liga nur schwer zu schlagen. „Doch leider werden wir nicht immer auf die volle Kapelle zurückgreifen können. Das ist eher den Heimspielen vorbehalten!“ Zur nächsten Aufgabe müssen sich die Mühldorfer aber erst einmal wieder ins Auto setzen. Am kommenden Donnerstag müssen die Mühldorfer beim VCO München, aktuell Tabellenvorletzter, um 20 Uhr ran. enk