Mühldorf – Zu den Jungs aus der Talentschmiede des VCO München geht die Reise des Volleyball-Drittligisten TSV Mühldorf am Donnerstag um 20 Uhr. Eine Nachwuchsmannschaft, die bislang passable Spiele hingelegt hat und pro Spiel auch stets mindestens einen Satz für sich entscheiden konnte. Doch gewonnen haben die Nachwuchstalente bislang nur eine Partie, ein 3:2 bejubelte die Truppe von Trainer Niels Ringenaldus gegen den VC/DJK Amberg. Drei Zähler stehen nach sechs Partien auf der Habenseite, das bedeutet den vorletzten Tabellenrang.
Stark verjüngter
VCO-Kader
Auch dieses Jahr spielen Bayerns Talente wieder in zwei Mannschaften des WWK VCO München jeweils in der 3. Liga Ost beziehungsweise der Bayernliga und haben die Möglichkeit, viel Erfahrung zu sammeln. Besonders interessant wird nach Ansicht von Trainer Niels Ringenaldus zu beobachten, wie sich die deutliche Verjüngung des VCO-Kaders zu bemerken macht: Der Großteil der Spieler ist nach 2006 geboren, die Jahrgänge 2003/2004 haben den Stützpunktverein verlassen. Auf jeden Fall sind es alte Bekannte, man kennt sich aus der Jugendrunde.
Bestens in Erinnerung ist den Mühldorfern das Finale um die deutsche Meisterschaft der männlichen U20 in Mühldorf. Das war im Mai dieses Jahres, die Mühldorfer Mannschaft, in der auch Moritz Wöls, Jakob Gilles, Maxi Himsl, Kilian Nennhuber und Felix Schinko auf dem Feld standen, versuchte gegen den TSV Grafing den Titel zu holen, scheiterte aber denkbar knapp in fünf Sätzen. Damals im Team der Grafinger mit dabei: Grafings Zweitligaspieler Janik Sambale, Michio Takano, Ian Schein und Joshi Huber. Alles Spieler, die dem Talentstützpunkt in München angehören.
Mit Jonas Pfaller haben die Münchner einen Spieler im Aufgebot, der mit dem Mühldorfer Felix Schinko in diesem Jahr in der U18-Konkurrenz deutscher Vizemeister im Beachvolleyball geworden ist. „Und mit Martin Burmann, Jahrgang 2007, haben sie den Zuspieler der Jugendnationalmannschaft in ihren Reihen.“ Wöls erwähnt auf Lenny Wendt, Außenangreifer aus Unterhaching. „Unterschätzen brauchen wir sie auf jeden Fall nicht. Denn gut ausgebildet sind sie alle!“ Man kennt sich also. Und wenn Mühldorf schon gegen eine Jugendmannschaft spielt, dann greift auch Chef-Coach Jürgen Wöls in die jugendliche Trickkiste. Mittelblocker Moritz Schreiber fährt nach München ebenso mit wie Zuspieler Manuel Olliges, beides Spieler der Bayernliga-Mannschaft des TSV Mühldorf. Und doch bleibt eine Prognose zum Spiel schwierig. „Wenn die erfahrenen Spieler des VCO dabei sind, dann wird es schwierig. Wenn sie allerdings die jungen Spieler ran lassen, dann sollte es eigentlich für uns laufen!“ Wöls verweist auf die jüngste Partie des VCO gegen Schwaig, „da haben sie eine tendenziell jüngere Mannschaft aufgestellt. Das Spiel ging ganz klar mit einem 3:0 an Schwaig!“ Gegen den DJK München haben sie eine deutlich ältere und schon etwas erfahrene Mannschaft aufgestellt. Zwar endete dieses Spiel mit 3:2 für den DJK, aber die Sätze waren bei Weitem nicht ganz so klar.“
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt danach nicht. Gleich am Samstag geht es nämlich für den Mühldorfer Volleyball-Tross nach Oelsnitz. Kein einfacher Gegner, weiß auch Coach Wöls. Von sechs Spielen haben die Sachsen vier gewonnen, melden damit mit nur einem Zähler Rückstand hinter dem SV Schwaig 2 bereits Ansprüche auf die Tabellenführung an. „Für uns wird das eine ganz heiße Kiste!“, meint Wöls.
Der Mühldorfer Cheftrainer setzt aber nicht nur auf sein junges Gemüse, die zum Teil in Auswahlmannschaften spielen. Zum ersten Mal bereits im Mühldorfer Trikot aufgelaufen ist zuletzt auch Rückkehrer Patrick Brunner. Brunner hatte das Volleyball-Spiel in Mühldorf gelernt und war dann nach München gegangen, spielte beim MTV und auch bei München-Ost. Nach zehn Jahren spielt der 2,03 Meter große Volleyballer nun wieder für Mühldorf. „Patze“, wie ihn die Teamkollegen nennen, ist 30 Jahre alt, Vertriebsingenieur, und soll den Mühldorfern auf der Position des Mittelblockers weiterhelfen.
Ein Mühldorfer ist zurzeit in besonders guter Spiellaune: Fabian Bartsch war nach dem Spiel gegen Eibelstadt zum MVP gewählt worden. Zum zweiten Mal hintereinander überzeugte Bartsch mit seinen fulminanten Angriffen den gegnerischen Trainer.