Mühldorf – Ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk haben sich die Mühldorfer Volleyballer einfallen lassen: Denn Chefcoach Jürgen Wöls sollte in die Nacht zum Sonntag seinen 49. Geburtstag feiern. Tat er dann auch, quasi auf dem Heimweg aus Sachsen nach Mühldorf. Und welches Geschenk wäre schöner gewesen, als ihrem Trainer einen Sieg zu schenken? Mit 3:1 dominierten die Mühldorfer vor knapp 400 Zuschauern in Oelsnitz. Nach dem 25:27, 25:20, 25:23 und 25:15 waren es aber nicht nur drei weitere Punkte mehr auf der Mission „Wiederaufstieg“, sondern nun auch das Erklimmen der Tabellenspitze. Zum ersten Mal in der Saison stehen die Mühldorfer nun ganz oben in der Tabelle.
Hiobsbotschaft beim Einspielen: Eine falsche Bewegung von Tom Brandstetter. Rücken verrissen. Der Außenangreifer konnte nicht mehr weiterspielen. Chefcoach Jürgen Wöls musste also seinen Matchplan über den Haufen werfen.
Mühldorf begann stark, völlig unbeeindruckt von der lautstarken Kulisse der Oelsnitzer Fans, die natürlich einen Sieg feien wollten, weil dieser ebenfalls die Tabellenführung für die bis dato Zweitplatzierten Oelsnitzer bedeutet hätte. „Die haben einen eigenen Fan-Verein. In der Halle war es ohrenbetäubend laut. Der Hammer. Doch wir haben uns vorgenommen, diese Energie mitzunehmen, aufgreifen, genießen, uns von dieser Euphorie tragen zu lassen“, berichtet Wöls.
Im ersten Satz steckte Mühldorf nach Führung einen anschließenden Rückstand weg. Die Gäste blieben dran und konnten sich nach einer Serie von David Fecko wieder deutlich absetzen (19:15). Wieder war es Kapitän Neuber, der mit einer Aufschlagserie die Oelsnitzer wieder zurück ins Spiel brachte und einen 18:20-Rückstand zu einer 22:20-Führung umwandelte. Die Oelsnitzer ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und gewannen Satz eins mit 27:25.
Die Ansage von Wöls nach Satz eins: Oelsnitz ist schlechter als Mühldorf. Vor allem an seine beiden Zuspieler gewandt forderte Wöls: Spielt frech und mutig. Und wenn ein Fehler passiert: „Egal. Es wird niemand schimpfen!“ Mühldorf sollte klug und hart aufschlagen, cleverer angreifen und den Angreifern im Block die Zähen ziehen. Und schon hatte Mühldorf die Gastgeber im Griff. Felix Schinko spielte seine beste Partie der Saison. Mühldorf ging schnell mit 11:6 in Führung, baute den Vorsprung auf 16:9 aus. Moritz Schreiber rechtfertigte seine Einwechslung für Flo Gschwendtner zum Aufschlag mit einem Punktgewinn und aufgrund der beherzten Angriffe von Fabian Bartsch und Kilian Nennhuber war dem 25:20-Erfolg der Weg geebnet.
Doppelwechsel trägt
Früchte
Offener Schlagabtausch dann in Satz drei. Erst zur Mitte des Satzes verschaffte sich Mühldorf etwas Luft (15:11), verwaltete diesen Vorsprung bis zur Crunchtime. Doch Oelsnitz kam heran (20:21) und Wöls reagierte, vollzog wieder einen Doppelwechsel mit Olliges und Himsl. „Satz drei haben wir dann mit Manuel und Maxi gewonnen“, so ein zufriedener Coach nach dem knappen 25:23.
Es lag dann am späteren MVP Kilian Nennhuber, dass der vierte Satz dann eine klare Sache wurde. Sechs Aufschläge donnerte Nennhuber ins gegnerische Feld, Mühldorf führte mit 6:0, Oelsnitz erholte sich davon nicht mehr, unterlag mit 15:25. Auch weil Moritz Wöls über Diagonal fast fehlerfrei spielte und effektiv zwischen harten Angriffen, cleveren Lobs und geschickten Angriffen auf die Finger im Block die Punkte holte. „Dazu ein brutaler Block von Gschwendtner und Fecko, die auch stark angriffen. Der Plan ist voll und ganz aufgegangen“, lobt Wöls, der nach dem Erklimmen von Platz eins sicher ist: „Spielerisch ist da noch Luft nach oben!“
Das nächste Spiel ist gegen den VC/DJK Amberg. Am Samstag, 4. November, kommen die Franken um 20 Uhr in die Berufsschulturnhalle.