Mühldorf – Kaum stehen die Volleyballer des TSV Mühldorf an der Spitze der Tabelle der 3. Liga Ost, werden sie auch schon als „haushoher Meisterschaftsfavorit“ geadelt. Das tut zumindest der Gegner des Heimspieltages der Mühldorfer am Samstag, 4. November, um 20 Uhr in der Berufsschulturnhalle an der Töginger Straße. Der VC Amberg kommt als aktuelles Tabellenschlusslicht, das noch ohne Sieg ist.
Und so blickt man bei den Ambergern auch entsprechend realistisch der Herausforderung am Inn entgegen. Dass der VC DJK Amberg ausgerechnet gegen Mühldorf „den ersten Saisonsieg landet, wäre eine große Überraschung“, heißt es bei den Franken im Vorfeld der Partie am Samstagabend.
„Amberg wird versuchen, uns zu ärgern. Doch wir werden dagegenhalten und die Tabellenführung verteidigen“, so die Ansage von Mühldorfs Chefcoach Jürgen Wöls. Der kann auf einen nahezu vollständigen Kader zurückgreifen, wenn das Interims-Wohnzimmer der Mühldorfer Volleyballer wieder zu einem Hexenkessel wird. Elf Spieler umfasst der Kader. Soweit seien alle fit, signalisiert Wöls, lediglich hinter dem Einsatz von Außenangreifer Tom Brandstetter steht noch ein Fragezeichen. Im Spitzenspiel gegen Oelsnitz vergangene Woche hatte sich Brandstetter einen Hexenschuss zugezogen. Ob er spielen kann, soll das Abschlusstraining am Freitagabend zeigen.
Amberg reist mit Youngster Leo Rester an, der nach seiner Sprunggelenksverletzung als Außen wieder fit ist. Mittelblocker Lukas Schröder dürfte auch wieder zur Verfügung stehen, heißt es von Amberger Seite. Den Fokus sollten die Mühldorfer aber auf Milan Dörnhöfer legen. Der Universalspieler ist am Netz brandgefährlich, dies zeigen nicht nur die vier MVP-Auszeichnungen, die er in dieser Saison bereits gesammelt hat.
Dass die Mühldorfer aber dennoch bestens gerüstet sind für die Gäste aus Amberg, das zeigte sich beim Spitzenspiel vergangene Woche in Oelsnitz. Mit einer extrem jungen Mannschaft war Chefcoach Jürgen Wöls nach Sachsen gereist und die überzeugte auf der ganzen Linie. „Er hat das sehr gut gemacht“, lobt Abteilungsleiter Stefan Bartsch das Coaching des 49-Jährigen. „Die Doppelwechsel waren super und auch die Einwechslungen zum Aufschlag. Da ist sehr viel Harmonie in der Mannschaft!“ Mit 3:1 hatten die Mühldorfer vor knapp 380 Oelsnitzer Fans dagegengehalten und so die Punkte zur Tabellenführung geholt.
Die mentale Einstellung im Team passt, ist sich Abteilungsleiter Bartsch sicher. „Jetzt müssen wir halt schauen, dass wir die Position halten.“ Und das mit einer geänderten Situation: „Denn als Tabellenführer sind nun wir die Gejagten!“ Zugute komme den Mühldorfern, dass die nächsten drei Spiele Heimspiele sind, Mühldorf also, wenn es am 11. November gegen den MTV München und am 12. November gegen den TSV Friedberg geht, fast immer mit einem kompletten Kader antreten kann. „Acht bis neun Punkte in den nächsten drei Spielen und wir könnten unseren Platz an der Sonne zementieren“, so Bartsch. enk