„Alles hat er nicht verkehrt gemacht“

von Redaktion

Christoph Ullmann nimmt Abschied von der Eishockey-Bühne – Kreis: „Ein Gentleman des Sports“

Waldkraiburg/Mannheim – Das Gesicht war verzerrt, Christoph Ullmann humpelte. Er sah nicht gerade glücklich aus, während um ihn herum im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion recht ausgelassene Stimmung herrschte. Er schien schon etwas zu ahnen, während um ihn herum an diesem Sonntagabend im Januar 2020 noch das erste Drittel gegen die Straubing Tigers lief. Die Hoffnung der Fans der Panther, den Sprung in die Playoffs am Ende einer durchwachsenen Saison noch zu schaffen, lebte noch. Doch ausgerechnet „Ulle“, wie man ihn in der ganzen Eishockey-Republik nur noch nannte, würde tragischerweise nicht mehr dabei sein. Es war sein letzter Arbeitstag nach einer herausragenden 19-jährigen Karriere im deutschen Profi-Eishockey: 918 DEL-Partien (224 Tore, 261 Assists), drei Meisterschaften, zehn WM-Teilnahmen und 156 Länderspiele.

Karrierestart in
Waldkraiburg

Eine Karriere, die in Waldkraiburg begann und wo ihm durch Vater Peter, der selbst 1971 Spieler der ersten Waldkraiburger Eishockeymannschaft – damals noch unter dem Dach des VfL – war, in die Wiege gelegt wurde. Die Tür öffnete aber Günther Pfohl: Als Eismeister und Nachwuchsleiter in Personalunion ging er in die Kindergärten und Schulen der damals noch blühenden Industriestadt und versuchte, die Kinder für die schnellste Mannschaftssportart der Welt zu begeistern. „Wir kamen aus dem Kindergarten und wollten alle nur noch Eishockeyspielen“, erinnert sich Jürgen Lederer, aktuell Cheftrainer der Waldkraiburger „Löwen“ und seit Kindheitstagen einer der besten Freunde von „Ulle“, der 50 Meter von ihm entfernt im Waldkraiburger Westen aufwuchs. „Er war von Beginn an der komplettere Spieler, verglichen mit uns“, so Lederer weiter. In seiner letzten Station bei den Löwen, der Schülermannschaft, nahm Peter Rohatsch den jungen Christoph unter seine Fittiche. „Das war die beste Schülermannschaft, die Waldkraiburg je gehabt hat. Ich habe diese Knabenmannschaft von Miro Klapatsch übernommen und das hat mir riesig Spaß gemacht“, erinnert sich der inzwischen 72-Jährige. Mit Martin Walter, der später ebenfalls in der DEL spielte, Peter Richter oder Jürgen Lederer. Ullmanns Talent blieb Rohatsch nicht verborgen: „Er war bei mir Mittelstürmer und man hat gesehen: Der ist überragend, hat fast jedes Bully gewonnen und gute Hände gehabt. Wenn er vor der Kiste war, hat er das Ding oben reingesetzt“, so Rohatsch weiter. „Als er gegangen ist, habe ich ihm gesagt: Talent allein reicht nicht. Du musst hart an Dir arbeiten, Deinen Weg gehen. Und wenn ich ihn heute noch ab und zu treffe, denke ich mir: Alles hat er nicht verkehrt gemacht“, freut sich Rohatsch.

Viel Eishockey mit Spielen für bayerische Auswahlmannschaften harmonierte in der Folge aber nicht so wirklich mit den schulischen Leistungen von „Ulle“. Wie später oft in den Abwehrreihen seiner Gegner, fand der Mittelstürmer aber einen Weg. „Er hat sich auf eine Anzeige in der Eishockeynews gemeldet und war dann zum Probetraining hier“, erzählt Rodion Paules, der seit 1995 die Nachwuchsgeschicke beim KEC, dem Stammverein der Kölner Haie, leitet. „Er war ein pfiffiges Kerlchen, technisch sehr gut – mit ein paar Defiziten im Kraftbereich. Aber ein sehr guter Schlittschuhläufer, aufgeweckt und voller Tatendrang“, so der 60-Jährige.

1999: Ullmann war gerade 16 Jahre alt geworden und aus Waldkraiburg ging es nach Köln. Alleine. Ausgerechnet er, der immer mit seinen Jungs unterwegs war. „Wir haben ab und zu telefoniert – Facebook oder Whatsapp gab es da noch nicht – ich glaube, wir haben uns sogar Briefe geschrieben“, erinnert sich EHC-Coach Jürgen Lederer. Kulturschock aber Fehlanzeige, in Ullmanns Gastfamilie Langer klappt die Integration bestens, der Kontakt besteht bis heute. Auch die schulischen Leistungen wurden besser, aber: „Wie er sich das Abitur ergaunert hat, ist mir bis heute ein Rätsel“, lacht „Ulles“ Kumpel Lederer. Und die sportliche Karriere nimmt gleichzeitig Fahrt auf. Im ersten Winter spielt er in drei Teams: In der zweiten Mannschaft der Herren in der Regionalliga, der U18 in der Jugend-Bundesliga und schon „oben“ bei der U20 in der Junioren-Bundesliga. Zudem gibt es erste Spiele für die deutsche Nationalmannschaft in der U17. Ein Jahr später wurde die Deutsche Nachwuchsliga (DNL) eingeführt, Ullmann punktet dort und auch die Trainer der Profis werden auf ihn aufmerksam. „Mein Eindruck von ihm war: Der versteht was von Eishockey und hat etwas, das man nicht lernen kann. Nämlich ein ausgeprägtes Verständnis für das Spiel“, erinnert sich Harold Kreis, der aktuelle Bundestrainer und damals Co-Trainer bei den Kölner Haien. „Und ich sage mal so: Er hatte auch damals schon ein ausgeprägtes Selbstvertrauen“, so Kreis. „Ich will nicht sagen, dass er untrainierbar war. Aber er hatte schon seine Vorstellung, wie man spielt, und sich nicht in Spielstrukturen hineinzwängen lassen“, erklärt der Trainer des Vizeweltmeisters.

In der Saison 2001/02 geht Ullmanns Traum in Erfüllung: Gegen München macht er unter Lance Nethery sein erstes Spiel in der DEL. Die Saison selbst ist hektisch im Kölner Haifischbecken: Nethery startete zwar an der Bande, Rich Chernomaz ersetzte ihn aber bald und brachte die Domstädter wieder in die Spur. Ullmann spielte gleichzeitig per Förderlizenz bei Zweitligist Duisburg, doch mit Köln wird er am Ende der Saison 2002 erstmals Deutscher Meister. 17 Spiele und eine Torvorlage waren gute Werte für einen 18-Jährigen in seiner Premierensaison, doch schon im zweiten Profijahr sollte es zu einem Wendepunkt kommen, der ausgerechnet mit einem Bayern zu tun haben würde – mit Hans Zach.

Keine Liebe auf
den ersten Blick

Zach kommt von den Kassel Huskies nach Köln, ist gleichzeitig Bundestrainer. „Ich dachte mir: Jetzt kommt ER. DER Förderer des deutschen Eishockeys. Wenn ich es bei dem nicht schaffe“, erinnert sich Ullmann. „Ich wollte alles versucht haben, habe in diesem Sommer so hart trainiert wie nie zuvor. Sechs Tage die Woche in Doppelschichten.“ Doch es war alles andere als Liebe auf den ersten Blick – im Gegenteil: „Er war nicht der Spielertyp, den ich gern hatte“, schildert Zach seinen ersten Eindruck vom damals 19-jährigen Angreifer. „Er war ein bisschen ein Künstler. Hatte kämpferisch die richtige Einstellung, aber arbeitete nicht so körperlich, wie ich das eigentlich immer wollte“, so die inzwischen 74 Jahre alte Eishockey-Legende. Ullmann macht unter Zach 28 Spiele und erzielt sein erstes Tor in der DEL – allerdings auch nicht mehr. Zwar werden die „Haie“ Vizemeister, doch es läuft nicht für Ullmann persönlich. „Hans forderte immer, ich solle mit mehr Körpereinsatz spielen. Einmal im Training meinte er, ich hätte so ein zartes Gesicht wie seine Frau und ich soll mehr reingehen“, erinnert sich Ullmann, der dann aber keine Chance bei mehr bei Zach hat: „Ich sollte in den Kraftraum und arbeiten. Aber nicht für Köln. Nur um mich für einen Wechsel empfehlen zu können, denn unter ihm würde ich nicht mehr spielen.“ Die dunkle Seite des Profigeschäfts. „Das war ein extrem harter Weggang und ich verstand die Welt nicht mehr. Aber man versteht Hans Zach erst so richtig, wenn man nicht mehr für ihn spielt. Dann erkennt man, warum er mit einem umgeht, wie er mit einem umgeht. Mir haben damals die älteren Spieler gesagt: Wenn er dich anschreit, hat er noch Hoffnung“, erklärt Ullmann die Beziehung. Zach hatte Hoffnung für Ullmann, wusste aber, dass sich diese in Köln nicht erfüllen würde. Er sollte recht behalten.

Ullmann wechselt nach Mannheim. In 51 Hauptrunden-Spielen kommt er für die Adler auf 20 Scorerpunkte; im Play-off-Viertelfinale ist dann zwar früh nach sechs Spielen Schluss, doch Ullmann macht sein erstes DEL-Play-off-Tor und er wird erstmals für die Nationalmannschaft nominiert. Von dem Mann, der ihn in Köln nicht haben wollte: Bundestrainer Hans Zach. Ausgerechnet. „Ich wollte erst gar nicht hin und hab gefragt, ob ich muss. Doch Mannheim war stolz, Nationalspieler zu haben, und wollte mich abstellen“, erinnert sich Ullmann an sein Debüt bei der A-Mannschaft. Das Aufeinandertreffen mit Zach lief aber anders als erwartet: „Er hat gelacht, mich in den Arm genommen und mir erklärt, dass der Wechsel aus Köln seiner Meinung nach die einzige Lösung war, damit ich mich nur auf den Sport fokussiere“, so Ullmann. „Ich habe mir damals nur Gedanken gemacht, wann ich am Abend wo in Köln mit wem was essen gehen würde, und war in erster Linie nur stolz darauf, das Auto mit dem Hai drauf durch die Stadt fahren zu können“, sagt Ullmann inzwischen über seine ersten Profijahre.

So hart die Lektion war, ihre Wirkung verfehlte sie nicht. Mit 21 Jahren macht er im zweiten Jahr bei den Adlern 62 Spiele, erzielt zwölf Tore und legt 13 Treffer auf. Mannheim wird Vizemeister. Im Jahr darauf verpasst Mannheim erstmals die Play-offs in der DEL, mit 26 Scorerpunkten in 52 Partien hat Christoph Ullmann aber seine bis dahin punktbeste Spielzeit. Im Folgejahr gewann Mannheim die Anhänger schnell zurück. Mit offensivem Powereishockey eilte das Team von Greg Poss und Teal Fowler von Sieg zu Sieg, gewann im Februar den DEB-Pokal und beendete die Hauptrunde als Erster. Nach Frankfurt im Viertelfinale und Ullmanns Ex-Klub Köln im Halbfinale, wartete im Endspiel Nürnberg. Mit einem glatten 3:0 waren die Adler Deutscher Meister 2007 und Ullmann erzielte im dritten Finalspiel den Treffer zum 5:2-Endstand. Er hatte nun seinen Platz in den Mannheimer Geschichtsbüchern, verließ den Verein ein Jahr später aber, um erneut in Köln anzuheuern.

Beim Rekordspiel
mit auf dem Eis

Im Viertelfinale der Playoffs der Saison 2007/08 waren die Kölner als Sieger aus der Serie gegangen, unter anderem nach dem rekordträchtigen dritten Spiel in Köln: 169 Minuten, oder neun Drittel dauerte das bislang in Deutschland einmalige Spektakel. Erst um 0.09 Uhr am Ostersonntag endete damals die Partie, die am Samstag um 17.30 Uhr gestartet war. Drei Jahre geht „Ulle“ nochmals für die Kölner Haie aufs Eis, doch es reicht nicht, um mit den Haien in die Erfolgsspur zu kommen. Im ersten Jahr wird der KEC Vorletzter nach der Vorrunde, Ullmann erzielt 48 Punkte (20 Tore) in 49 Spielen. Die Saison drauf (34 Spiele, 9 Tore, 21 Assists) ist nach den Pre-Play-offs früh Sommerpause, im letzten seiner drei Jahre in Köln (57 Spiele, 52 Punkte bei 24 Toren) ist im Viertelfinale Schluss.

Mit dem Adler auf der Brust spielt Christoph Ullmann insgesamt bei zehn Weltmeisterschaften im Herrenbereich, als schönste WM bezeichnet er heute noch das Turnier im eigenen Land 2010: „Wir kamen bis ins Halbfinale, das war Wahnsinn. Und das Spiel zum Auftakt auf Schalke gegen die USA vor über 80 000 Zuschauern war natürlich etwas ganz Besonderes“, erinnert sich Ullmann, damals einer der großen Leistungsträger. In Gelsenkirchen gab es zudem wieder mal ein Wiedersehen, mit dem alten Bekannten aus Bad Tölz: „Bevor wir unser Spiel hatten, gab es ein Legendenspiel“, erzählt Ullmann. „Da war natürlich auch Hans Zach dabei. Wir Spieler sind alle schon mal auf die Spielerbank, wollten bisschen die Atmosphäre aufsaugen – dann lief der Hans ein. Alle Mann sind sofort aufgesprungen, haben gegrüßt und sich vorgestellt.“

Den deutschen Adler tauschte er im Liga-Alltag 2011 wieder gegen den Mannheimer, denn Köln war in finanzielle Schieflage geraten. Ein angebotener Drei-Jahres-Vertrag ließ ihn nicht lange zögern, auch weil seine Frau Nadine aus Mannheim stammt, der gemeinsame Sohn Lennox gerade geboren war und auch sportlich hier ein besonderes Wiedersehen wartete. Denn seit 2010 war Harold Kreis Cheftrainer in Mannheim. „Er hatte sich in der Liga etabliert, das war der erwachsene Christoph Ullmann, ein echter Profi, der sehr viel Verantwortung auf dem Eis und auch für den Klub übernimmt“, erinnert sich der Bundestrainer. „Er war damals seiner Zeit ein wenig voraus. Er brauchte Raum, um sein Spiel zu entfalten. Spieler wie er damals, sind heute viel mehr zu sehen. Spieler, die für das Unterhaltsame im Eishockey sorgen – und er war so einer, der für das Unterhaltsame gesorgt hat“, so Kreis weiter. Unterhaltsam und erfolgreich war Ullmanns zweite Zeit bei den Adlern aus Mannheim in jedem Fall: Gleich im ersten Jahr der Saison 2011/12 kamen die Adler bis ins Endspiel, Ullmann machte insgesamt 54 Spiele, legte 26 Treffer auf und erzielte 25 Tore – allein drei davon in den fünf Final-Partien. Im Jahr drauf (40 Spiele, 13 Tore, 11 Assists) warfen ihn Verletzungen zurück und auch für die Adler verlief die Spielzeit mit dem Play-off-Aus im Viertelfinale gegen Wolfsburg als Vorrundenmeister enttäuschend. 2013 sollte es besser werden, doch es wurde eine Saison vieler Höhen und Tiefen, die am Ende des Jahres das Ende von Harold Kreis hinter der Bande bedeutete, dann jedoch abermals ein besonderes Wiedersehen für Ullmann bereithielt. Am Silvesterabend beendete Hans Zach nämlich seinen Ruhestand und kehrte bis zum Saisonende an die Bande der Adler Mannheim zurück. „Um den Christoph musste ich mich da aber nicht kümmern“, erinnert sich Zach. „Da passierte so viel anderes um die Mannschaft herum, da habe ich den Fokus drauf gelegt.“ Mit Zach kamen die Adler zwar in die Play-offs, doch im Viertelfinale, in dem Ullmann (39 Spiele, 10 Tore, 11 Assists) erneut wegen einer Verletzung passen musste, war Schluss.

Der große Coup sollte ein Jahr später folgen: Eine neu aufgebaute Mannheimer Mannschaft eilte von Sieg zu Sieg. Die Krönung für Ullmann (64 Spiele, 15 Tore, 19 Assists) dann am 22. April 2015: Im sechsten Spiel der Finalserie gegen Ingolstadt, in der die 47 zwei Tore erzielt, holen sich die Adler den vierten Sieg. Mannheim ist zum siebten Mal, Ullmann zum zweiten Mal Deutscher Meister. Die folgenden drei Jahre schaffen es die Adler zwar jedes Mal mindestens in die Pre-Playoffs, das höchste der Gefühle ist jedoch der Halbfinaleinzug 2018. Ullmann macht in diesen drei Jahren noch 162 Spiele für Mannheim, bereitet dabei 33 Treffer vor und erzielt 38 Tore selbst. Der wichtigste Treffer für ihn ist der am 14. Oktober 2016: Beim 4:2-Heimsieg gegen Bremerhaven erzielte er sein 151. Tor für die Adler und wurde damit Rekordtorschütze der Mannheimer Vereinsgeschichte. Erst vor zwei Monaten konnte Matthias Plachta ihn auf den zweiten Platz verdrängen.

2018 endet seine Zeit als Spieler in Mannheim endgültig. Ein erneuter Kaderumbau zwingt Ullmann zum Abschied. Der inzwischen 35-Jährige entscheidet sich für Augsburg. „Die Stimmung dort war immer überragend, der Klub arbeitete gut und das Team hatte Potenzial“, erklärte Ullmann seinen Wechsel. Außerdem ist er mit dem ICE schnell bei Frau und den inzwischen zwei Kindern im Eigenheim in Mannheim. Knapp scheitern die Augsburger im ersten Jahr Ullmanns (54 Spiele, 7 Tore, 7 Vorlagen) im Halbfinale an München, dass er das überhaupt erlebt, verdankt er dem Düsseldorfer Teamarzt Ulf Blecker. Im Viertelfinale gegen Düsseldorf rutscht ihm bei einem Check die Zunge in den Hals, er wurde bewusstlos und drohte zu ersticken. Dem beherzten Eingreifen des Düsseldorfers Blecker verdankte der ehemalige Kölner daher bis heute sein Leben.

Im Dezember der Folgesaison kündigte er an, dass nach der Spielzeit 19/20 für ihn endgültig Schluss sei. „Es ist für mich an der Zeit, den jungen Cracks die Eisfläche zu überlassen“, verkündete Ullmann über seinen Instagram-Kanal. Er wolle die Saison mit Augsburg gut zu Ende bringen und nochmals Play-off-Luft schnuppern, erklärte er weiter. Doch daraus sollte am Ende nichts werden – die eingangs erwähnte Verletzung war schwerwiegender als geahnt. Wegen Corona wurde dann im März 2020 die ganze Saison abgebrochen. Keine Ehrenrunde im Stadion also. Still und heimlich und durch die Hintertür ging es in den Ruhestand.

Hans Zach: „Er soll so
bleiben, wie er ist“

„Er hatte immer Spaß und Freude im Eishockeysport, hat eine nette Familie. Er soll bleiben, wie er ist. So nett und angenehm, dann passt das“, so Zach. Bundestrainer Harold Kreis geht noch weiter: „Wenn ich mir seine Karriere anschaue, seinen Beitrag für das deutsche Eishockey und seine Persönlichkeit – ich finde, dann gehört er in die Hall of Fame des deutschen Eishockeys. Er ist für mich ein Gentleman des Sports, wenn ich das so sagen darf.“

Nun wird UIlmann die Bühne bekommen, die einem Spieler seines Formats und seiner Vita gebührt. Am 3. Oktober ging er bereits in Waldkraiburg bei einem Legenden-Match auf das Eis, auf dem er einst seine ersten Schritte machte. Am Freitagabend wird er sich in der SAP-Arena in Mannheim zusammen mit seinem ehemaligen Teamkollegen Marcus Kink von der Eishockey-Bühne verabschieden. Aufrecht, durch den Haupteingang und sicherlich nicht humpelnd.

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