Waldkraiburg – Mit dem vierten Platz hat sich Reinhold Paul vom VfL Waldkraiburg bei den deutschen Winterwurf-Meisterschaften der Senioren im hessischen Baunatal bewährt.
Reinhold Paul ist längst der erfolgreichste Landkreis-Leichtathlet der letzten Jahre, dennoch hatte der mehrfache Speerwurf-Weltmeister in den vergangenen Monaten gesundheitliche Probleme im Zuge einer knapp fünf Wochen andauernden Erkältung mit schwerem Husten und auch massive Schulterprobleme machten dem ehrgeizigen Athlet zu schaffen, sodass er sein eigenes Training massiv zurückschrauben musste. Parallel hatte er aber auch als Trainer sehr viel zu tun, denn sein riesiges Wissen rund um den Speerwurf wird mittlerweile von zahlreichen bayerischen Spitzenathleten geschätzt. „Und dies frisst natürlich auch enorm viel Zeit, die ich natürlich für andere junge Athleten sehr gerne investiere und deren Leistungsschübe sich deutlich bemerkbar machen“, erzählte der Heldensteiner, der auch bei zahlreichen Wettkämpfen „seine“ Athleten begleitete und Erfolge feierte wie bayerische Titel im Winter-Speerwurf der Berchtesgadenerin Leni Hölzlwimmer von der SG Schönau in der Jugend U20 und ihrer Schwester Elisa Hölzlwimmer in der Jugend U18. Neben den Mehrkämpfern der LG Sempt wie der letztjährigen deutschen U16-Meisterin im Siebenkampf Chiara Wildner ist er auch der erfolgreiche Berater als Stützpunkttrainer der Top-Talente Louis Jungblut vom TSV 1860 München und Marie Sattler vom TSV Meitingen. „Diese Athleten werden mit allen meinen Kräften von mir betreut“, bestätigte Reinhold Paul, der früher sogar auch Schweizer Nationalkaderathleten coachte.
Trotz seiner Rückstände ging der 66-Jährige in Baunatal nun dennoch angeschlagen im Speerwurf der Senioren M65 an den Start, denn „ich wollte im Wettkampf einfach wissen, wie es mit meiner aktuellen Form steht, und da war mir auch ein Vergleich gegen starke Gegner wichtig“, so der erfahrene Sportler, der gegen zahlreiche international erfolgreiche Athleten im Finale sogar besser abschnitt als erwartet. Am Ende wurde es denkbar knapp für den VfL-Athlet: Mit 40,14 Metern schrammte er diesmal mit dem 600-Gramm-Speer um 63 Zentimeter an Bronze vorbei, wobei auch nur 1,11 Meter zum Sieg fehlten. In der dichten Konkurrenz wurde Hartwig Vöhringer vom LAC Essingen neuer deutscher Meister mit 41,25 Meter vor dem einstigen Weltmeister Josef Schaffarzik vom ESV Nürnberg Rangierbahnhof mit 41,24 Metern (2.). „Mein vierter Platz soll natürlich keine Ausrede sein im Zuge meines Trainingsrückstands, aber es motiviert mich nun dennoch, dass ich auf eine gute Sommer-Saison blicken kann“, sagte Paul. Für Reinhold Paul geht das Wettkampfjahr nun allerdings erst richtig los, denn mit wachsender Gesundheit möchte der Routinier wieder perfekt ins Training zurückfinden. „Ich werde jetzt die nächsten Monate fleißig trainieren, um im Sommer wieder fit zu sein“, verriet Paul, der nun übrigens auch keinen Start bei der Winterwurf-Europameisterschaft im polnischen Torun ins Auge fasst.
Im Juni konzentriert er sich dann vor allem auf einen Start bei den deutschen Meisterschaften im nahe gelegenen Erding ebenso wie Mitte August bei den Senioren-Weltmeisterschaften im schwedischen Göteborg. „Ich muss nun erst einmal wieder gesund werden und dann geht es richtig los mit leistungsorientierten Programmen“, weiß der Landkreis-Athlet. Zuvor geht es nun allerdings erst einmal an Ostern ins italienische Ravenna, wo er als erfahrener Kader-Coach die oberbayerischen E-Kader-Athleten schult.