Burghausen – „Wir müssen ehrlicherweise sagen: Wir hatten in der Offensive keine einzige Torchance. Der einzige Weg, hier was mitzunehmen, war ein 0:0. Wir hatten echt Glück, dass sie nicht zwei oder drei Tore schießen“, das Fazit von Ansbachs Trainer Niklas Reutelhuber nach dem 0:0 zwischen dem SV Wacker Burghausen und den Mittelfranken sagt alles über die Partie am Dienstagabend, in der die Mannschaft von Trainer Robert Berg zum dritten Mal in Folge ohne Torerfolg blieb, aber im Vergleich zu den beiden vorangegangen Begegnungen wenigstens einen Punkt behielt.
„Natürlich ist das bitter, wenn man nach so einer super Vorstellung Chancen nur 0:0 spielt, aber oftmals ist es ja im Fußball so, dass der Gegner dann noch in der 90. Minute einen Konter setzt und das Spiel gewinnt, wenn man selbst so viele Chancen vergibt“, flüchtet sich Berg fast schon ein wenig in Ironie. Der Coach musste die Partie wegen seiner Roten Karte aus dem Bayreuth-Spiel auf der Tribüne verfolgen und wurde an der Seitenlinie durch seinen Co-Trainer Muhamed Mehmedovic vertreten. So konnte sich Berg unfreiwillig zumindest ein Stimmungsbild der Fans verschaffen: „Ich habe keinerlei Unmut registriert. Am Schluss haben die Zuschauer fast schon gelacht, weil sie es selber nicht fassen konnten, dass wir bei diesen vielen Möglichkeiten kein Tor geschossen haben.“
Ob Michael John Lema, der im ersten Durchgang gleich drei dicke Möglichkeiten hatte, Niklas Doll, Daniel Bares, mehrfach Noah Shawn Agbaje, Tobias Duxner oder final Jasper Maljojoki, dessen Kopfball in der Nachspielzeit über die Latte ging – das Runde wollte ums Verrecken wieder einmal nicht ins Eckige, auch weil Ansbachs starker Keeper Heiko Schiefer immer wieder seine Hände im Spiel hatte. „Wie schon in den letzten Wochen auch, muss man sagen: Wir haben die Seuche am Fuß! Ich glaube, besser kann man es fast nicht spielen. So viele große Chancen… Pfosten, auf der Linie geklärt – die Jungs hauen alles rein. Defensiv stehen wir jetzt wieder besser. Aber: Wenn du vorne keine Tore machst, gewinnst halt keine Spiele. Für die Jungs natürlich auch bitter“, fasste Mehmedovic zusammen. Die anhaltende Torflaute bringt Berg natürlich etwas ins Grübeln: „Es ist wie verhext und man muss auch nicht alles schönreden, selbst wenn der gegnerische Torhüter einen guten Tag erwischt. Wir müssen einfach noch präziser abliefern. Wir hatten wieder Chancen für zwei Spiele. Das ist schon Wahnsinn, dass wir da nicht treffen.“
SV Wacker Burghausen: Schöller – Schulz, Maljojoki Mares, Sommerauer, Hofbauer – Walchhütter, Bachschmid – Malinowski (72. Duxner), Doll (63. Agbaje), Lema (54. Bares).
Schiedsrichter: Haslberger (TSV St. Wolfgang).
Zuschauer: 751.
Tore: Fehlanzeige.