Burghausen – Das Personal-Karussell beim SV Wacker Burghausen dreht sich weiter: Auf der einen Seite hat der Fußball-Regionalligist mit Jordi Woudstra einen interessanten Stürmer verpflichtet, auf der anderen Seite haben die Salzachstädter etwas überraschend Verteidiger Tobias Hofbauer abgegeben. Klar ist auch inzwischen, dass der zum Saisonende verabschiedete Angreifer Sebastian Malinowski zum österreichischen Zweitliga-Aufsteiger FC Hertha Wels wechselt.
Mit Woudstra setzen die ambitionierten Burghauser auf eine Zukunftsaktie, denn der 23-jährige Sturmtank hat sich Ende der vergangenen Spielzeit in Diensten des Bayernligisten SV Heimstetten einen Kreuzbandriss zugezogen und wird erst nach der Winterpause aktiv für Wacker angreifen können.
„Wir sind überzeugt, dass Jordi mit seiner Physis, seinem Torriecher und seiner Mentalität genau das mitbringt, was uns weiterbringt. Natürlich ist seine Verletzung bedauerlich, doch wir bauen langfristig auf ihn. Da wir bereits vor seiner Verletzung in guten Gesprächen waren und kurz vor einer Unterschrift standen, wollten wir den Spieler mit seiner Verletzung nicht im Stich lassen und haben den Wechsel jetzt schon vollzogen“, sagt Wacker-Geschäftsführer Andreas Huber und ergänzt: „Seine Tore und seine Präsenz in der Bayernliga haben gezeigt, was er draufhat und wir sind sicher, dass er das auch in naher Zukunft bei uns bestätigen kann. Ab Januar rechnen wir mit seinem Comeback – und dann kann er eine wichtige Rolle für uns spielen.“
Geboren am 9. November 2001 in Bad Tölz, durchlief Woudstra in seiner Jugend mehrere bayerische Vereine, darunter den TuS Geretsried und den TSV Grünwald. Über Stationen bei Türkgücü München in der Regionalliga Bayern, Phönix Lübeck in der Regionalliga Nord und den SK Bischofshofen in der Regionalliga West in Österreich kam er schließlich Anfang 2024 zum SV Heimstetten in die Bayernliga Süd. Dort avancierte er in der abgelaufenen Saison mit 22 Treffern und neun Vorlagen zum klaren Top-Torschützen und zum Topscorer der Liga.
„Ich freue mich riesig über den Wechsel zum SV Wacker Burghausen. Es bedeutet mir sehr viel, dass der Verein mir trotz meiner Verletzung das Vertrauen schenkt und diesen Weg mit mir geht. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Es ist nicht selbstverständlich im Fußball, dass man einen Langzeitverletzten unter Vertrag nimmt. Ich spüre extreme Wertschätzung und Vertrauen. Deswegen arbeite ich umso härter am Comeback und hoffe, ab Winter dem Verein alles auf dem Platz zurückgeben zu können“, sagt Woudstra, der auch aufgrund seiner Körpergröße von 1,96 Metern zu einem der auffälligsten Spieler im bayerischen Amateurfußball avancierte.
Eigengewächs Hofbauer (24), der nach Stationen beim SV Schalding-Heining und dem SV Erlbach noch Vertrag bei Wacker gehabt hätte, wurde beim oberösterreichischen Regionalligisten Union Gurten mit weiteren fünf Neuzugängen vorgestellt. Sein Wechsel nach Österreich ist einer beruflichen Entscheidung geschuldet, wie Wacker-Geschäftsführer Huber erläutert: „Er hat einen Job angenommen, bei dem er erst später am Abend trainieren kann. Das wäre mit unseren Trainingszeiten und mit der Zahl der Einheiten nicht vereinbar gewesen.“
Der 27-jährige Malinowski trifft bei seinem neuen Arbeitgeber Hertha Wels übrigens auf einen alten Vereinskameraden: Mit 20 Toren und acht Assists, also insgesamt mit einer Torbeteiligung von 42 Prozent, hat der Ex-Burghauser Andrija Bosnjak (29) maßgeblich zur Meisterschaft in der Regionalliga und zum Zweitliga-Aufstieg beigetragen.