Aus dem Gemeinderat

Noch schneller mit dem Höfeprogramm

von Redaktion

Rund 1,2 Millionen Euro an Fördermitteln könnte die Gemeinde Egglkofen noch einsetzen, um das Gemeindegebiet mit schnellem Internet zu versorgen. Alleine aus dem Höfeprogramm winken 750000 Euro.

Egglkofen – Das erste Ausbauverfahren in Sachen Breitband ist bereits erfolgt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat nun Paul Roither vom beauftragten Büro Corwese die Ergebnisse einer erneuten Versorgungsuntersuchung präsentiert, der eine Analyse der aktuellen Infrastruktur zugrunde liegt.

Roither stellte dabei fest, dass die Ortsteile Egglkofen, Harpolden und Piesenkofen zentral ausgebaut worden seien. Von Bandbreiten bis zu 50 MBit in der Sekunde sprach er in den ausgebauten Gebieten. „Wenn das Vectoring zum Zug kommt, sind sogar bis zu 100 MBit möglich“. Dabei handelt es sich um die optimale Nutzung von bereits bestehenden Kupferleitungen, ohne dass Zusatzkosten anfallen.

Nur kleine Gebiete, so Roither, seien unterversorgt, hätten Bandbreiten unter 15 MBit. Diese könnten nun in einer zweiten Ausbaustufe aufgewertet werden. Bei seinen Erläuterungen verwies er auf einzelne Weiler und Höfe entlang der B299, die noch an schnelles Internet angeschlossen werden könnten.

Des Weiteren regte er auch einen Ausbau des Gemeindeteils Rieberseck, inklusive Kleinbuchberg und Großbuchberg, an. Allerdings betonte er dabei: Förderfähig sind weiterhin nur Gebiete, die in den nächsten drei Jahren nicht ohnehin ausgebaut würden. Die Förderschwelle liege dann laut Roither bei 30 MBit. Würden die Bandbreiten über das Vectoring möglich, dann würde die Aufwertung sogar ganz ohne Kostenaufwand erfolgen. Und eben diese technische Alternative sei durchaus auch für das Gebiet um Rieberseck möglich, so Roither, der ansonsten von Investitionen in Höhe von knapp 240000 Euro sprach.

Vom Vectoring könnten aber auch der Weiler Holzzell und der Modellflugplatz in Tegernbach profitieren. Die teure Alternative wäre der Ausbau über Glasfaser, möglich für den Bereich – bei „Holzzell“ wohl über Bodenkirchen – den Roither „Egglkofen Süd-West“ bezeichnete. Die Kosten dafür bezifferte er auf rund 275000 Euro.

Insgesamt also rund 515000 Euro an Investitionen. Die Deckungslücke gab Roither mit rund 463000 Euro an, bei einer 80-prozentigen Förderung verblieben der Gemeinde knapp 100000 Euro.

„Legen wir los!“

Bürgermeister Ziegleder

zur Entscheidung, die

Breitbandversorgung

weiter auszubauen

Bislang hatte die Gemeinde für den Breitbandausbau 750000 Euro zugesichert bekommen. Für das erste Förderverfahren sind allerdings nur rund 280000 Euro benötigt worden, es stünden also für das zweite Förderverfahren bei einem Fördersatz von 80 Prozent noch knapp 470000 Euro an Zuschüssen zur Verfügung. Zusätzlich kann die Gemeinde nun aber weiteres Geld vom Staat abrufen. Über das sogenannte Höfeprogramm stehen weitere 750000 Euro zur Verfügung.

Zum weiteren Prozedere erklärte Roither, dass zunächst eine Bestandsaufnahme nötig sei, dann folge die Markterkundung, bevor das Auswahlverfahren eingeleitet wird. Im Rahmen dieses Prozesses sei schließlich zu entscheiden, ob die Verlegung von Glasfaserleitungen mit oder ohne Hausanschlüsse erfolgen solle.

„Legen wir los!“, meinte Bürgermeister Johann Ziegleder vor der Abstimmung. Der Gemeinderat folgte dieser Aufforderung, sprach sich einstimmig für die zweite Ausbaustufe aus.

Leerrohrmasterplan

Wie zuvor schon in Neumarkt-St. Veit stellte Paul Roither auch für die zweite Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft, Egglkofen, den Leerrohrmasterplan vor. Grundlage dafür ist das DigiNetz-Gesetz, wonach bei Neubauten oder bei der Sanierung des Straßen-, Gehweg- und Wärmenetzes beziehungsweise bei Tiefbauarbeiten in Wohn- und Gewerbegebieten Synergieeffekte genutzt werden sollen, indem gleichzeitig Leerrohre für Speedrohre verlegt werden. Hintergrund: Grabarbeiten für die Erschließung mit schnellem Internet sind am teuersten, 70 bis 80 Prozent der Gesamtkosten würden diese Arbeiten verschlingen, so Roither. Der Masterplan, dessen Erstellung zu 100 Prozent vom Bundesförderprogramm übernommen wird, soll dazu dienen, Versorgungslücken zu schließen. Er sei nicht verbindlich.

Sollte sich die Gemeinde für eine Verlegung entscheiden, würden die Leerrohre in der Regel von den Versorgern später abgekauft werden, erklärte Roither.

Für den gesamten Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Neumarkt-St. Veit (Neumarkt-St. Veit und Egglkofen) sprach Roither von Kosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro für Material, weitere 1,3 Millionen Euro würden an Baukosten anfallen.je

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