Sängerbund stimmte auf Advent ein

von Redaktion

Die Aula in der Berufsschule II in Mühldorf war wieder sehr gut besetzt, als um 18 Uhr, nach einem fanfarenähnlichen Adventsgruß der Mühlberg Musi, Christl Mück als Vorstand des Sängerbundes, das Adventssingen eröffnete. Gleichzeitig stellte sie die Gesangs- und Musikgruppen vor, die zum Gelingen des Konzertes beitrugen.

Mühldorf – Da war einmal der Haager Viergesang, der mit seinen weihnachtlichen – vor allem alpenländischen – Liedern die Adventszeit in unserer Heimat in fünf Auftritten so wiedergab, wie sie seit Menschengedenken hauptsächlich im Alpenraum einfach begangen wurde.

Ebenso oft spielte die Holzkastl Musi aus Kastl bayerische Stückl zum Advent. Mit Harfe, Hackbrett, Gitarre, Geige und Kontrabass gaben die fünf Musikanten einen Überblick über die Musik, die in bayerischen Stuben und Hütten in der „staden Zeit“ gespielt wird. Während die Mühlberg Musi von der Tribüne aus zeigte, dass die „stade Zeit“ in Bayern auch mit lautem Blech festlich zum Ausdruck gebracht wird und somit zur Besinnung aufruft.

Den Hauptanteil an dem Konzert aber bestritt der Sängerbund als Veranstalter. Unter seinem neuen Dirigenten Dietmar A. Lindner boten die 26 Damen und neun Herren etwas unbekannteres Liedgut zur Vor- und Weihnachtszeit. Die Lieder von Hirten und Kerzen, von blühenden Zweigen im Advent und natürlich von der Muttergottes waren zum Großteil Schöpfungen des Dirigenten selbst. Sie sangen deutlich und mit klarer Aussprache. Dirigent Lindner („ein Glücksfall für uns“ O-Ton eines Sängers), hatte keine Schwierigkeiten, die Vortragsweise nach seinen Wünschen zu gestalten, denn die Sänger achteten sehr auf sein Dirigat. In dieser Form bildet die Liedertafel einen angenehm harmonischen Klangkörper, der sicher gerne jugendliche Mitglieder aufnehmen würde.

Diese jugendlichen Sänger bildet die Singgruppe St. Pius unter der Leitung von Anna Angerer aus. Rund 30 Kinder von St. Pius betraten in der Mitte des Konzertes die Bühne und sangen drei Lieder, wobei die Leiterin drei Mädeln Gelegenheit gab, sich bravourös solistisch auszuzeichnen. Jedenfalls bewunderten auch die beiden hervorragenden Sängerinnen des Haager Viergesangs mit Freude „ihre baldige Konkurrenz“. Jedenfalls wäre es wünschenswert, dass die Kindergruppe bald im Sängerbund eine Heimat fände.

Das war aber der Abwechslung noch nicht genug. Frau Hildegard Greipel nützte sechsmal die Gelegenheit, dem Publikum zu beweisen, dass die Adventszeit auch in der bayerischen Literatur in unterschiedlichster Weise wiedergegeben wird. In Prosa und Lyrik las sie zwischendurch Geschichten über die Frömmigkeit der Bayern, oder wie arme Menschen in schlichter Form an Weihnachten ihre echte Freude finden, oder wie bei trotz ernster Vorbereitung für die heilige Zeit urkomische Dinge passieren, die zwar nicht die Betroffenen, wohl aber die Zuhörer lustig finden.

Insgesamt ein gelungenes Adventssingen, womit die Besucher am ersten Adventssonntag auf die „stade Zeit“ eingestimmt wurden. nz

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