Neumarkt-St. Veit nach Marklkofen

Keine große Hoffnung für Bahnstrecke

von Redaktion

Die Bahnstrecke von Neumarkt-St. Veit nach Marklkofen – aktuell verkehren keine Züge mehr darauf, weil die Gleisanlage marode ist. Bürgermeister Erwin Baumgartner war zum runden Tisch geladen, wo alle Beteiligten eine mögliche Zukunft der Bahnstrecke diskutiert haben – ohne konkrete Ergebnisse.

Neumarkt-St. Veit – „Wird das noch was mit dieser Bahnstrecke?“, wollte in der jüngsten Neumarkt-St. Veiter Stadtratssitzung nun auch Ludwig Spirkl (SPD) wissen. Dazu sagte Baumgartner, dass die Diskussion um den Erhalt der Strecke, auf der zuletzt nur noch die Müllzüge des Zweckverbands Abfallentsorgung (ZAS) aus Burgkirchen verkehrt sind, mittlerweile auch die politische Ebene erreicht habe. Er berichtete von einem runden Tisch, zu dem Marklkofens Bürgermeister Peter Eisgruber-Rauscher geladen hatte.

Doch zu einem konkreten Ergebnis habe dieses Treffen, an dem sich auch Landtagsabgeordneter Günther Knoblauch und Landrat Georg Huber beteiligt hatten, nicht geführt. Auch deswegen, weil es laut Bürgermeister Baumgartner unterschiedliche Kostenberechnungen zur Instandsetzung und zum Erhalt der Strecke vorgelegen seien. Von 370000 Euro war die Rede, um die Strecke instandzusetzen, langfristig sogar von weit über drei Millionen Euro, um den künftigen Betrieb sicherzustellen. 20000 Tonnen Müll und rund 1200 Container sind es pro Jahr, die der ZAS nach Schließung der Strecke nun über die Straße transportieren muss.

Aus Umweltschutzgründen und um die Verkehrsbelastung durch Lkw zu reduzieren sprachen sich die Politiker beim Treffen in Marklkofen für die Wiederbelebung der Strecke aus. Doch Hoffnungen seien zerstreut worden, dass der Instandhaltungsrückstand, den der bisherige Betreiber – die Rhein-Sieg-Eisenbahn – finanziert werden könne, zumal ein wirtschaftliches Betreiben der Strecke nicht absehbar sei.

„Wir sind weit außen vor“, erklärte Baumgartner in der Sitzung zur Rolle der Stadt Neumarkt-St. Veit in dieser Angelegenheit. Das Risiko für die Strecke trage schließlich alleine der Betreiber. Die Zahlen könne er nicht bewerten. Auf Nachfrage erklärte Baumgartner, dass die Bahnstrecke für Neumarkt-St. Veit nicht lebensnotwendig sei.

Vorschläge, dass eine stillgelegte Bahnstrecke, durchaus auch als Radweg genutzt werden könnte, sind Baumgartner bekannt. „Eine sehr charmante Idee, die ich auch befürworten würde. Doch damit haben wir keinerlei Erfahrung.“ Dabei warnte er bei solchen Vorschlägen vor einigen ungelösten Problemen, wenn es etwa dann darum ginge kontaminiertes Material an den Bahngleisen zu entsorgen.

Zunächst aber wollen Politiker noch versuchen, der Bahnstrecke doch noch neues Leben einzuhauchen. Gespräche mit Kunden und Betreibern sollen geführt werden, auch von einem Gutachten sei beim runden Tisch in Marklkofen die Rede gewesen. An die staatlichen Stellen will sich Landtagsabgeordneter Günther Knoblauch wenden.

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