Neumarkt-St. Veit – Jedem Gärtner, Bauern, aber eigentlich jedem Menschen „blutet“ das Herz, wenn er sieht, wie die reichen Früchte der Natur, die ja rasch verarbeitet werden müssen, in riesigen Containern irgendwohin zum Entsorgen gebracht werden. Lorenz Kreuzpointner, Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins, erzählt im Gespräch mit der Heimatzeitung, ob und wie man Fallobst noch verwerten kann.
„Kernobst, das vom Baum fällt, enthält schon die Moniliafäule und Würmer oder Pilze, die man aus dem Garten entfernen muss. Die Schädlinge überwintern und sind im nächsten Jahr eher verstärkt im Baum vorhanden und setzten sich möglicherweise schon in den Blüten fest. Dann wird der Schaden im Jahr darauf noch schlimmer. Also, das Fallobst in eine Gartenecke zu werfen und für Igel oder Kleintiere aufzuheben, ist nicht gut. Das ergibt eine fürchterliche unangenehme Pampe.“
Bei Äpfel und Birnen könne man die faulen Stellen ausschneiden und die Früchte unverzüglich verwerten: sofort essen, zu Mus oder Marmelade einkochen oder eben entsaften. Das sei aber bei viel Fallobst schon sehr arbeitsaufwendig.
Die Möglichkeit, alles doch zu kompostieren ginge, wenn man den Kompost dämpfen kann. Der Gartenbauverein hat die Möglichkeit, auf diese Weise alle Milben und Pilze, Schneckeneier und Unkrautsamen abzutöten und gesunden Humus zu gewinnen. „Aber dieses Jahr sind die Mengen einfach zu groß. Deshalb muss man das Fallobst aus dem Garten entfernen. Und eine sinnvolle Möglichkeit, die Unmengen Fallobst im Wertstoffhof sinnvoll zu verbrauchen, sehe ich nicht.“nz