Mühldorf – Die Lokalkabarettisten holten sich in diesem Jahr äußerst prominente Unterstützung von „seiner Majestät“ aus Franken. Der plant, das bayerische Hinterland aufzupeppen und hatte Mühldorf auserkoren, um dort sein neues Schloss zu bauen. Dieser Herrscher, der sich mit dem bayerischen Dialekt der Mühldorfer recht schwertat, entpuppte sich schnell als Markus Söder. Fortan gab es diverse Szenen, in denen Bauträger, Sportfunktionäre, Politiker und Grundstücksbesitzer um eine Audienz baten.
Als Lobbyisten in eigener Sache reihten sich die Besitzerin des Kingdom Parc ebenso ein wie die Immobilienagentur Hutterer und natürlich auch die Bürgermeisterin. Während es beim Hutterer, schön schnoddrig gespielt von Adi Hager, um die Strategie ging „am Ende kam doch alles ganz anders als geplant“, warb die Bürgermeisterin für den Stadtplatz 58.
Allein die öffentlichen Toiletten im Wert von über 170000 Euro in der Nachbarschaft werteten das Grundstück enorm auf. Hier setzte Ann-Kathrin Lenz-Honervogt Marianne Zollner leidenschaftlich in Szene. Seine Majestät, herausgeputzt in Glanz- und Glitzerlook eines König Ludwigs, wurde lässig herablassend von Sigi Merkel gespielt. Den eigenwilligen Diener der Majestät gab schön trocken Markus Honervogt.
Auch auf die Aufstockung des Stadtrats auf 30 Mitglieder kamen die Kappen nicht drumherum und inszenierten eine Castingshow: Als Kandidaten empfahlen sich unter anderem Koch Michael Schuhbeck, eine Metzgerin und auch das Wettermännchen vom Stadtplatz.
Das Foto mit Flamingo von Bürgermeister Günther Knoblauch a. D. war natürlich ebenfalls ein gefundenes Fressen. An seinem 70. Geburtstag plantschte das ehemalige Stadtoberhaupt in einem Flamingo-Schwimmreifen im Pool. Das Bild wurde auf Facebook gepostet und machte fortan die Runde. Auf der Bühne im Stadtsaal verpackten die Kappen das Ganze in einem Tanz und mutmaßten in dem Song „Günther“ (Who the fuck is Alice), was noch alles kommen kann.
Bei der Marienerscheinung in Unterflossing legte sich Thomas Enzinger als geschäftstüchtiger italienischer Seher so richtig ins Zeug. Eine Erscheinung der ganz anderen Art bot wieder einmal der Sperrpfosten auf der Brunnhuber Straße. Wohl selten haben es ein paar harmlose Straßenpfosten zu so einer Bekanntheit geschafft.
Zu den Kappen gehörten an diesem Abend Simone Krischke, Franziska Schuhbeck, Sonja Garbe, Ann-Kathrin Lenz-Honervogt, Wolfgang Baierlein, der wohl humorvollste Steuerberater im Landkreis, Thomas Enzinger, der im wahren Leben tatsächlich im Stadtrat sitzt, Adi Hager, Markus Honervogt, und Sigi Merkl. In den über drei Stunden Programm wurden die Kappen musikalisch begleitet von Lokalgrößen Fritz Kellermann, Rainer Amasreiter, Wolfgang Wagner und Manfred Brüller. Heute Abend besteht noch einmal die Gelegenheit, die Kappen im Stadtsaal zu erleben.