„Es kommt auf die Betrachtungsweise an“

von Redaktion

Andrang beim Vortrag von Antje Heimsoeth im OVB-Medienforum zum Thema Stress

Rosenheim – Stress ist ein Massenphänomen. Ob Manager, Angestellter, Hausfrau oder Schüler – niemand ist davor gefeit. Dementsprechend groß war der Andrang beim Vortragsabend im OVB-Medienforum. Auch wenn das Wort „Stress“ heute eher negativ besetzt ist, so hat es doch einen Sinn. Es kommt auf die Betrachtungsweise an, meint Motivationstrainerin, Vortragsrednerin und Bestseller-Autorin Antje Heimsoeth.

Die evolutionsbiologisch bewährten Mechanismen im Körper funktionieren heute noch wie vor Tausenden von Jahren: Stress machte unsere Vorfahren mit beschleunigtem Puls und mehr Adrenalin im Blut bereit für Kampf oder Flucht – und sicherte damit ihr Überleben. Heutzutage sind die allermeisten Situationen, die wir als stressig empfinden, nicht mehr lebensbedrohlich. „Stress wurde darum zum Feind erklärt“, so Antje Heimsoeth. Das Problem daran: Wer Stress als negativ empfindet, der kann tatsächlich gesundheitliche Probleme bekommen. Die Motivationstrainerin stellte die Ergebnisse einer amerikanischen Studie mit 30 000 Erwachsenen vor. Das Ergebnis: Von denjenigen, die Stress als gesundheitsgefährdend einstuften, starben 43 Prozent auch an Stress.

Nach Meinung von Heimsoeth kommt es auf die richtige Einstellung an, um Stress besser zu bewältigen. Dabei könne man von Spitzensportlern lernen. „Geklagt wird vor allem über Stress im Job“, so ihre Erfahrung. Bei solchen Aussagen lohne es sich, genauer hinzuschauen: „Das kann übermächtiger Sport am Wochenende genauso sein wie zu viel Alkohol oder zu viele Stunden vor dem Fernseher“.

Weniger Handy, mehr in die Natur

Die „Vortragsrednerin des Jahres 2014“, Antje Heimsoeth, hatte gute Tipps, wie man entspannter lebt:

• Weniger fernsehen. „Auch im Schlaf macht der Fernseher etwas mit uns.“

• Regelmäßig raus in die Natur: „Natur ist ein absoluter Glücklich-Macher!“

• Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Bewertung: „Gefragt ist positives Denken“.

• Nicht über Dinge diskutieren, die man eh nicht ändern kann.

• Akzeptieren, dass das Leben letztlich auch ein Auf und Nieder ist: „Wenn immer alles gleich ist, wo bleibt da die Spannung?“

• Im Leben nicht in den Rückspiegel blicken. „Das führt auch beim Autofahren zu Unfällen“.

• Kleine Pausen in den Tag einplanen. Eine gute Pause ist: wo anders sein, was anderes tun und was anderes denken. Antje Heimsoeth empfiehlt täglich dreimal eine Distanzierung vom Beruf, zumindest für einige Minuten.

• Während der Arbeit weniger Handy: „Dadurch arbeitet man konzentrierter und das bedeutet weniger Stress“.

• Gute Beziehungen pflegen.

• Kleine Glücksmomente bewusst wahrnehmen.

• Sich selbst als wichtig einstufen: „Nur wenn es mir gutgeht, kann ich mein Bestes geben.“

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