Förderung der Artenvielfalt im Landkreis

von Redaktion

Bürgermeistersprecher Karl Dürner schreibt an Umweltminister Glauber

Mühldorf/Schwindegg – Die Umsetzung des Volksbegehrens „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“ liegt Bürgermeistersprecher Dr. Karl Dürner am Herzen. Dürner, auch Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes Mühldorf, vermisst eine Förderung der „Eh da-Flächen.“ „Eh da-Flächen“ sind bekannte Flächen, die allenthalben vorhanden sind. Das sind wegbegleitende Flächen, Zwickel in der Agrarlandschaft, kommunale Grünflächen. „Diese Flächen bieten erhebliches Potenzial zur ökologischen Aufwertung, ohne dass deshalb wertvolle Flächen aus der Bewirtschaftung genommen werden müssten“, schreibt Dr. Dürner an den Umweltminister.

Das „Eh da-Konzept“ wurde den Bürgermeistern des Landkreises Mühldorf am 1. Juli dieses Jahres im Rahmen der Bürgermeisterversammlung vorgestellt und diskutiert. In der Diskussion mit den Bürgermeistern stellte sich heraus, dass im Bezug auf die Rahmenbedingungen der ökologischen Aufwertung von „EH da-Flächen“ Verbesserungsbedarf gesehen wird (wir berichteten).

Das betrifft die räumliche Vernetzung der Maßnahmen in der Landschaft, die ebenso relevant sind, so Dr. Karl Dürner, die Pflege von Lebensräumen für die Larvenstadien von Insekten, die für den Erhalt der Population ebenso relevant sind, wie der Bedarf an Blütenpflanzen für die geschlechtsreifen Tiere von Schmetterlingen und Wildbienen. „Wir sehen hier Unterstützungsbedarf seitens der Landesregierung und wenden uns deshalb in dieser Sache an sie.

Diese Ansätze sollten landkreisweit durch die Einbeziehung der Landschaftspflegeverbände umgesetzt werden“, betont Dr. Karl Dürner.

Der Minister stellte fest, dass die Initiative von Dr. Karl Dürner für mehr Artenvielfalt in den bayerischen Gemeinden genau in die richtige Richtung weist. „Die Kommunen tragen eine große Mitverantwortung für den Erhalt der Biodiversität und jeder für mehr vor Ort ist wertvoll. Deshalb freue ich mich sehr über das Engagement des Bayerischen Gemeindetags und hoffe, dass die Gemeinden im Landkreis Mühldorf ihre Initiative zu einem förderfähigen Projektantrag weiterentwickeln“, schreibt der Umweltminister.

Der Staatsminister wurde in seinem Antwortschreiben konkreter: „Hierzu rege ich an, dass Sie über den Landschaftspflegeverband Mühldorf einen entsprechenden Förderantrag zur Erfassung und ökologischen Optimierung von ,Eh da-Flächen‘ im Landkreis Mühldorf bei der Naturschutzverwaltung einreichen. Entsprechende Aktivitäten laufen bereits, mit Förderung über entsprechende Landschaftspflegeverbände. Deshalb wäre es aus unserer Sicht sinnvoll, wenn der Dachverband der Landschaftspflegeverbände zur Beratung des Antrags hinzugezogen wird.“

Die ökologische Aufwertung von Flächen kann als Ausgleich für Eingriffe in Natur und Landschaft anerkannt werden, wenn sie im Hinblick auf die beeinträchtigten Schutzgüter funktional und räumlich ausreichend Aufwertungspotenzial bietet. Dies wird immer im Einzelfall beurteilt. „Ich bin mit diesen Auskünften sehr zufrieden. Der Landschaftspflegeverband wird sich an die Gemeinden im Landkreis wenden, um den Antrag auf den Weg zu bringen. Da eröffnen sich für die Gemeinden ganz neue Möglichkeiten“, erklärte Dr. Karl Dürner.

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