Corona-Virus: So reagiert die Kreisklinik

von Redaktion

ODU lässt Produktion in China ruhen

Mühldorf – Mit dem ersten Fall eines Corona-Virus-Kranken in Starnberg wird das Thema auch im Landkreis aktuell. Gefragt sind Kliniken und Firmen, die in China aktiv sind.

Besondere Vorkehrungen gegen das Corona-Virus hat das Krankenhaus Mühldorf nicht getroffen. Das erklärte Medizin-Vorstand Dr. Wolfgang Richter auf Anfrage. Nach seinen Angaben reichen die aktuellen Vorsichts- und Hygienemaßnahmen aus. Allerdings würden die Mitarbeiter verstärkt auf Patienten achten, die mit Fieber oder Atemwegserkrankungen in die Klinik kämen und Kontakt zu China oder Chinareisenden gehabt hätten: „Alle sind sensibilisiert.“

Solche Patienten könnten jederzeit in Quarantäne genommen werden, betonte Richter. „Isolieren gehört bei uns zum Alltag.“ Das gelte auch für andere hochansteckende Patienten im normalen Krankenhausgeschäft, die mit einem Norovirus oder einer schweren Grippe eingeliefert würden.

Denn die Krankheit, die das Corona-Virus auslöse, verlaufe wie jede andere Grippe. Medizinische Aufgabe sei es, den Patienten zu überwachen, Symptome zu lindern und den Allgemeinzustand aufrechtzuerhalten. „Den Rest muss der Körper machen“ und das Virus ausschalten. Problematisch werde es wie bei jeder Grippe, wenn die Patienten nicht stark genug und die Organe in Mitleidenschaft gezogen würden. Durch Lungenfachärzte sei die medizinische Versorgung auf hohen Niveau gesichert.

Richter warnt vor Panikmache und erinnert daran, dass in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als 15000 Menschen an der normalen Grippe gestorben seien.

Auch heimische Firmen, die in China Betriebe oder Geschäftspartner haben, sind vom Corona Virus betroffen, wie ODU-Geschäftsführer Denis Giba auf Anfrage der Heimatzeitung mitteilt. Mühldorfs größtes Unternehmen betreibt in Shanghai eine eigene Steckerfertigung und eine Vertriebsgesellschaft. „Aufgrund des Chinesischen Neujahrs ruht derzeit die Produktion ohnehin“, sagte Giba. „Diese geplante Ruhephase wird um einige Tage bis zum 9. Februar verlängert.“

Das Unternehmen ODU folge damit der Aufforderung der lokalen Regierung. Wer könne, arbeite von zu Hause aus. Als „reine Vorsichtsmaßnahme“ hat das Mühldorfer Unternehmen alle für Februar geplanten Dienstreisen nach China auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. hon

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