Jetzt steht zweites Storchennest bereit

von Redaktion

Nach dem Erfolg mit der ersten Nisthilfe wird an der Isen in Schwindegg nachgerüstet

Schwindegg/Walkersaich – Was war das für eine Freude, als in diesem Sommer der erste Jungstorch in Walkersaich mit seinen Flugübungen begann. Jetzt hat der Kreisverband des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) mit viel ehrenamtlicher Unterstützung nachgerüstet. Im neuen Jahr gibt es eine weitere Nisthilfe im Isental.

Große Freude über
den ersten Einzug

2019 war nach langer Pause wieder ein Storchennest in Walkersaich errichtet worden. Die Initiative des Landesbundes (LBV) stieß beim damaligen Bürgermeister Dr. Karl Dürner auf große Begeisterung. Auf einer abgestorbenen Fichte hinter der „Alten Schule“ steht seitdem eine Nisthilfe für Meister Adebar.

Schon wenige Tage später besetzte ein Junggeselle den Horst, fand aber keine geeignete Partnerin mehr, um eine neue Familie zu gründen. Erst heuer gab es ein Happy End. Der erste Jungstorch wurde flügge. Anfang Juni schlüpfte er mit zwei anderen Küken, die allerdings nicht überlebten. Die Witterung oder Futtermangel könnten Gründe dafür gewesen sein, glaubt der LBV-Kreisvorsitzende Günther Weitzer.

Er freut sich darüber, dass die Gemeinde Schwindegg in Zurmühle jetzt ein zweites Storchennest angebracht hat. Kaum hatten die Arbeiten zur Anbringung des Horstes begonnen, ließen sich gut hundert Meter entfernt auch schon Störche zur Futtersuche nieder. Und kaum war die Konstruktion auf einem hohen Fichtenstamm befestigt und der riesige Kran wieder eingefahren, flogen zwei von ihnen über das Nest.

Von „einer hervorragenden Aktion“, die eine Aufwertung der Gemeinde sei, spricht Bürgermeister Roland Kamhuber. Er lobte das ehrenamtliche Engagement und dankte der Familie Vitzthum, die das Gelände zur Verfügung stellte. „Hoffentlich wird das Nest im nächsten Frühjahr bereits bezogen“, so Kamhuber.

Grundbesitzer Simon Vitzthum berichtete, dass die riesige Fichte vom Wasserwirtschaftsamt fälschlicherweise gefällt werden sollte und der obere Teil bereits abgetragen worden war, wodurch der Baum abstarb. „Nun wurde er umfunktioniert und hat so wieder eine sinnvolle Aufgabe in der Natur.“

Rund 800 Brutpaare
in ganz Bayern

Unterstützer und Sponsoren waren wie schon vor zwei Jahren neben der Gemeinde die Sparkasse und die Firma Gust Obermeier. Diese hatte nach den Vorgaben der Vogelschützer den Horst aus feuerverzinktem Stahl vorbereitet und dem LBV geschenkt.

Jetzt heißt es warten, bis die Storchenpopulation in Bayern um ein weiteres Nest anwächst. Wie Karl-Michael Günsche, Storchenexperte in der Kreisgruppe des LBV, mitteilte, gibt es derzeit im Freistaat rund 800 Brutpaare.

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