Wasserpreise werden steigen

von Redaktion

Gemeinde Aschau kann die genaue Höhe aber noch nicht beziffern

Aschau – Die Gemeinde Aschau wird nächstes Jahr ihre Gebühren bei Wasser und Abwasser anpassen müssen. So viel steht fest. Noch unklar ist allerdings, wie stark die Preise steigen werden. Dass die Gemeinde dies rückwirkend zum Jahresbeginn tun kann, musste der Gemeinderat jetzt schon einen Beschluss fassen.

Sobald die Zählerstände zum Jahresende abgelesen und bei der Gemeinde eingegangen sind, „startet der Prozess“. Mit fünf bis sechs Monaten rechnete Bürgermeister Christian Weyrich (CSU) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Weitere Belastung
für die Bürger

Weil sich schon abzeichnet, dass sich die Gebühren verändern werden, gibt dies die Gemeinde bereits jetzt bekannt. Nur so lassen sich die Gebühren auch rückwirkend erhöhen. „Die Kosten werden steigen. Nur die Höhe ist bislang unklar“, erklärte Bürgermeister Christian Weyrich. Aktuell kostet der Kubikmeter Abwasser seit 2016 1,57 Euro, ab 2009 waren es 1,26 Euro. Für Niederschlagswasser berechnet die Gemeinde 26 Cent mal ein Drittel der überbauten Grundstücksfläche. Für einen Kubikmeter Wasser fällt seit 2019 ein Euro an zusätzlich sieben Prozent Steuern. Zuvor waren es 90 Cent.

Die Gebühren zu erhöhen, hielt Alexandra Kutschera (Bündnis Aschau) für den falschen Schritt. „Es passiert gerade so viel auf den Rechnungen der Leute. Die steigende Inflation ist für viele Bürger eine Belastung“, sagte sie. Wenn man in den vergangenen Jahren kostendeckend bei der Wasserversorgung gearbeitet habe, könne man den Leuten ein Jahr Schonfrist geben.

Damit würde sich die Gemeinde aber in eine gesetzliche Grauzone begeben, wie es auch Weyrich erklärte. Denn die Preise für Wasser- und Abwassergebühren in Deutschland sollen nach dem Kostendeckungsprinzip gebildet werden.

Investitionen
in Infrastruktur

„Vieles wird teurer“, stimmte auch Weyrich zu. Aber die Gemeinde müsse wirtschaftlich arbeiten. Zuletzt hat die Gemeinde Aschau in den gegenseitigen Notverbund mit der Schlichtgruppe investiert, weitere Kosten für die Infrastruktur stehen an. „Das kommt auch dem Verbraucher zugute“, sagte er. Dabei dürfe man nicht vergessen, dass der Verbraucher für 1000 Liter Wasser einen Euro bezahlt. „Mineralwasser ist viel teurer.“

Dennoch blieb Alexandra Kutschera dabei. „Der Zeitpunkt ist ungünstig.“ Als einzige stimmte sie gegen die rückwirkende Beitrags- und Gebührenanpassung für die Entwässerungseinrichtung und Wasserversorgung zum 1. Januar 2022.

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