Mühldorf – Genaue Erklärungen für den rapiden Anstieg der Corona-Infektionen zu Beginn dieser Woche hat das Mühldorfer Gesundheitsamt nicht. „Der Anstieg seit Anfang Januar entspricht dem Bild einer exponentiellen Wachstumskurve“, sagt Leiter Dr. Benedikt Steingruber. „Aktuell verzeichnen wir im Landkreis Mühldorf eine Verdoppelung der Sieben-Tage-Inzidenz innerhalb von jeweils sieben Tagen.“ So habe der Corona-Wert Anfang Januar bei 250 gelegen und sich bis Ende Januar auf 2000 dreimal verdoppelt. Andere Landkreise hätten in den vergangenen Wochen ähnliche Steigerungen bei den Fallzahlen erlebt. „Diese weisen zwar grundsätzlich auf ein Aufflammen des Infektionsgeschehens hin, detaillierte Erklärungen gibt es dafür aber nicht.“
Vor allem Kinder und Jugendliche infiziert
Ein Schwerpunkt der Infektionen liegt laut Steingruber aktuell im Kindes- und Jugendalter und bei jungen Menschen. „Ältere sind glücklicherweise derzeit noch vergleichsweise wenig betroffen.“ Einzelne lokale Ausbrüche, die diese Entwicklung beschleunigt hätten, gebe es aktuell nicht.
„Im Augenblick verzeichnen wir viele Fälle bei Kindern in Schulen und Kitas. Das Infektionsgeschehen hat aber auch Heime, Kliniken oder Asyleinrichtungen erreicht.“ Trotzdem befindet sich derzeit keine Schulklasse komplett in Quarantäne. Das sei erst nötig, wenn die Hälfte der Kinder positiv getestet seien. Landrat Maximilian Heimerl warnt angesichts der steigenden Zahlen vor einer Rücknahme von Schutzmaßnahmen. „Ich verstehe den dringenden Wunsch, die Beschränkungen sobald wie möglich aufzuheben“, sagt er. „Doch die Situation ist leider noch nicht stabil genug.“
Kliniken erst verzögert betroffen
Die vergangenen Wellen hätten gezeigt, dass Steigerungen erst mit Verzögerung in den Kliniken ankommen. „Trotz der ersten positiven Signale, sollten wir angesichts der extrem hohen Inzidenzen und weiter steigenden Zahlen noch zwei bis drei Wochen warten, ehe wir über weitere Öffnungen nachdenken.“ Dann werde die Lage in den Kliniken den weiteren Weg weisen.
Um Impfungen voranzutreiben, ist seit dieser Woche der Totimpfstoff Novavax zugelassen. 120 Menschen haben sich laut Landratsamt bereits dafür angemeldet. Allerdings wird er laut Alexander Fendt, dem Leiter des Impfzentrums Mühldorf, erst Anfang März zur Verfügung stehen.
Anmeldung unter www.impfzentrum-muehldorf.de.