Ein großer „Funpark“ soll her

von Redaktion

Mühldorfs Jugendparlament für 700 Quadratmeter großes Gelände

Mühldorf – Mit der Forderung nach einem neuen Skaterplatz oder Funpark ist jetzt das Jugendparlament (JuPa) der Kreisstadt an die Stadtverwaltung herangetreten. Zusammen mit engagierten Mühldorfer Skatern haben die Nachwuchspolitiker den Bedarf ermittelt, Wünsche abgefragt und genaue Vorstellungen entwickelt. Dies alles wurde in einen mehrseitigen Antrag an den Stadtrat gegossen.

„Der Skatepark an der Sportplatzstraße in Altmühldorf ist nur 300 Quadratmeter groß und mit Betonelementen bestückt, die seit der Eröffnung nicht erneuert wurden“, stellt Fabian Bartsch als Vorsitzender des Jugendparlaments fest. Momentan treffen sich dort bis zu 70 Skater und ihre Freunde. „Und es könnten noch mehr werden, sollte der Park erneuert werden“, so Emilia Schörghuber, Zweite Vorsitzende. „Viele aus der Szene nutzen den Park in Mühldorf nicht, weil er veraltet ist.“

Geschätzte Kosten
bei 170000 Euro

Dabei werde der Skatepark nicht nur von Skatern benutzt. Er sei für alle möglichen Roll-Sportarten geeignet, wie BMX, Trail-Bike, Scooter oder Inlineskater. Am Platz sporteln Jugendliche und Kinder.

Der Standort des neuen Skateparks sollte am besten der alte bleiben. „Was möglichen Lärm angeht, ist er ideal, weil er nicht in der Nähe eines Wohngebietes liegt“, betont Bartsch. „Außerdem ist er super mit dem Auto und Fahrrad zu erreichen.“

Die Idee der Jugendparlamentarier: Ein Teil der jetzigen Fußball- oder Tennisplätze könnte umgewandelt werden in andere öffentlich zugängliche Sport- und Freizeitflächen, etwa als Bolzplatz oder Beachvolleyballplatz. Dann könnten auch die Skater, die dadurch entstehende Infrastruktur wie Unterstände, Sitzmöglichkeiten oder Sanitäranlagen nutzen.

Die einzelnen Betonfertigteilrampen wie in Altmühldorf seien nicht mehr zeitgemäß. Die befragten Skater wünschten sich eine Grundfläche aus Beton – wesentlich angenehmer zu befahren und mit weniger Verletzungsrisiko bei Stürzen.

Der neue „Funpark“ solle rund 700 Quadratmeter haben. Bei der Planung mit einer spezialisierten Firma sollten die Skater eingebunden werden. Schörghuber: „Die Kommunikation und Koordination mit den Skatern gegenüber der Stadt kann unsere Arbeitsgruppe Sport und Freizeit übernehmen.“

Die Kosten für die Planung und Umsetzung des Projekts „Neuer Skaterplatz“ hat das Jugendparlament auf rund 170000 Euro geschätzt. Die Jugendlichen haben auch recherchiert, dass für solche Projekte Förderungen vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) und vom Freistaat Bayern aus dem Leader-Programm beantragt werden können. Bartsch: „Neumarkt-St. Veit hat bei einem ähnlichen Projekt die Hälfte der Kosten mit Fördermitteln bestritten.“ Die Jugendlichen sind sicher: „Ein Funpark wäre ein tolles Freizeitangebot und würde die Stadt für junge Leute attraktiver machen.“

Bürgermeister: „Brauchen detaillierte Planung und Kostenschätzung“

Der Antrag des Jugendparlaments (JuPa) liegt Mühldorfs Bürgermeister Michael Hetzl bereits vor. Die OVB-Heimatzeitungen haben das Stadtoberhaupt zum weiteren Vorgehen befragt.

Wie steht die Stadt zum Wunsch nach einem größeren Skaterplatz?

Dieser Wunsch ist uns bekannt und mit uns auch abgestimmt. Daher ist die Neugestaltung des Skaterplatzes auch im Haushalt 2022 enthalten und kann durch die Zustimmung des Gremiums in der vergangenen Sitzung auch begonnen werden.

Wie geht es mit dem Antrag im Stadtrat weiter?

Das JuPa kann an den Stadtrat keine „Anträge“ stellen. Dies ist ein Privileg, das nur gewählten Stadträten zusteht. Selbstverständlich werden wir den Wunsch aber weiterverfolgen und die Planungen hier vorantreiben. Der Maßnahmenbeschluss wird dann im zuständigen Gremium behandelt werden.

Hat die Stadt Mühldorf am bisherigen Standort in Altmühldorf den Platz, um den Skaterplatz umzusetzen?

Als Nächstes muss eine detaillierte Planung zu diesem Vorhaben erstellt werden. Diese werden wir natürlich in Abstimmung mit dem Jugendparlament machen. Am Ende dieser Planung steht dann die exakte Kostenschätzung für das Projekt am konkreten Standort fest. Räumlich sehen wir den Skaterplatz auch weiterhin am bestehenden Standort. Interview: Christa Latta

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