„Haager G’schichten“ halten 25 Jahre Ortsgeschehen fest

von Redaktion

OP-Schwester prophezeit Schließung des Haager Krankenhauses – Gremium lehnt Disco ab

Haag – Vor 25 Jahren kamen vor allem die Besucher vom Land noch zum Haager Lichtmessmarkt. Der einzige Markttag unter der Woche hatte schon nicht mehr die Anziehungskraft des einstigen Dienstbotenfeiertags, doch „Haag aktiv“-Vorsitzender Robert Morawietz notierte „etwas mehr Leben als sonst“. Bald drauf wurde der Markt aus der Jahresliste gestrichen.

Herausgeber Wilfried Greipel und Autor Ludwig Meindl überreichten Bürgermeister Hermann Dumbs die heute längst vergriffenen „Haager G’schichten“ mit Anekdoten hiesiger Originale und amüsanten historischen Episoden. Eine „erhebliche Verunsicherung“ monierte SPD-Vorsitzender Franz Moser an Landrat Rambold, der zur versprochenen Sanierung des Haager Krankenhauses geäußert habe, dass heuer nichts passiere. Eine Hiobsbotschaft traf die Öffentlichkeit dann mit der angekündigten Schließung der Chirurgie im Krankenhaus. Die damalige OP-Schwester Andrea Petersen prophezeite: „Meine Meinung ist, dass das Haager Krankenhaus ohne Chirurgie nicht mehr lange existiert.“ Jetzt nach 25 Jahren sollte sich die Aussage bewahrheiten.

Beim Ball der Faschingsgemeinschaft (FaGeHa) trat Matthias Würdinger als Quizmaster auf. Im Gemeindekindergarten tanzte die „Bambini-Garde“ des „Mukki-Vereins“. Eine neue Möglichkeit des Lesevergnügens für den Nachwuchs schuf Gertrud Grabmeyer von der Bibliothek, die im Projekt „Kindergarten und Bücherei“ ab sofort regelmäßigen Besuch von den Kindergartenkindern erhalten sollte, um sie an die Lektüre heranzuführen.

Die Haager Volksschule trug unter Betreuung von Hans Kürzeder die Rodelmeisterschaften an der Bahn am Königssee aus und scheiterte an der Qualifizierung für die bayerischen Meisterschaften. Die Schülermeister des Skiclubs hießen damals Matthias Nießner und Katharina Solchenberger. 93 Starter nahmen daran teil. Die gefeierten Akteure des unsinnigen Donnerstags vor 25 Jahren waren die Schäffler mit 24 Tänzen vom Autohaus über die Englischen Fräulein, Kraftwerke, Banken, Molkerei bis zur Endstation Café Bauer.

Zur Feier, die bis in den Morgen dauerte, trafen sich die Haager damals im Gewölbe des „Zeller“ auf der „Wahnsinns-Schlagerparty“. Mit 6500 Besuchern zählte die FaGeHa einen Rekord zum Faschingszug. Thema war die vom Gemeinderat abgelehnte Disco für Haag, was auf dem Wagen der Further Hüttenfreunde mit „Kommt die Diskothek nicht bald, dann werden wir zu alt“ und „In Haag gibt’s keine Disco weit und breit – die Jugend nach Vergnügen schreit“ zu lesen war. Weitere Lokalthemen bildeten „Ufos über dem Landkreis Mühldorf“, eine „Bier-Tour“ sowie der Zwangsumtausch von Mark in Euro. xy

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