Viel Brennholz für die Ritterschlacht

von Redaktion

Brauchtumsverein Erharting bereitet historische Tage im Mai vor

Erharting – Die Vorbereitungen für die historischen Tage des Erinnerns vom 18. bis 21. Mai 2023 an die letzte Ritterschlacht ohne Feuerwaffen auf deutschem Gebiet bei Erharting vor 700 Jahren nehmen nunmehr so richtig Fahrt auf.

Da für ein mittelalterliches Feldlager mit Rittern, Tross, alten Handwerksberufen und Händlern neben den Zeltunterkünften auch jede Menge an Brennholz für die Kochstellen und die abendlichen Lagerfeuer benötigt wird, war in den vergangenen Wochen die Beschaffung von Brennholz ein wichtiges Thema.

König gefangen
gehalten

Auf der Erhartinger Burg Dornberg wurde ein König gefangen gehalten. Der in der Schlacht von Erharting gegen Ludwig dem Bayern unterlegene Friedrich der Schöne von Österreich wurde nachweislich für eine Nacht auf der Burg Dornberg interniert. An diese historische Begebenheit knüpfte der Brauchtumsverein nunmehr an und besorgte das für das Mittelalterlager erforderliche Brennholz aus dem Wald auf dem Erhartinger Dornberg. Dass man für eine historische Veranstaltung auch das Brennmaterial von einem geschichtsträchtigen Ort bekommen hatte, dafür gebührt der besondere Dank den bayerischen Staatsforsten mit Försterin Monika Löffelmann und der Familie Mittermüller (Weglehner) aus Erharting. Die Freiwillige Feuerwehr Erharting erledigte die schwierigen Arbeiten im Rahmen einer praktischen Übung. Christoph Priller besorgte den Abtransport aus dem unwegsamen Gelände des Dornberges. Aufgrund der Fundstücke von Herbert Matejka lässt sich das Kampfgebiet der Schlacht vom 28. September 1322 bei Erharting sehr gut lokalisieren. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass Schoßbach die nordwestliche Grenze des Kampffeldes bildete. Der Ort war wegen seiner Lage aber auch für den Kriegstross mit Küche und anderen logistischen Aufgaben von großer Wichtigkeit.

Geschichtliches
Zusammenspiel

Vor allem die ringsum liegenden Mühlen wie die Ödmühle, Maumühle, Mühle in Wolfgraming und die Schoßmühle in Schoßbach mit ihren Sägewerken waren damals für Kriegszwecke von Wichtigkeit.

So hatte sich auf dem Gelände der Familie Kurzlechner in Schoßbach, der ehemaligen Mühle und dem Sägewerk mit der Weiterverarbeitung des Brennholzes wiederum ein geschichtlicher Kreis geschlossen. Die vom ehemals historischen Adelssitz der Erhartinger Dornbergritter antransportierten Baumstämme wurden zu lagerfeuertauglichen Scheiten verarbeitet. Mehr historisches Zusammenspiel ist fast nicht mehr möglich.

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