Lohkirchen – Die Planungen für den Kita-Anbau in Lohkirchen befinden sich in der „heißen“ Phase. Soll im Frühjahr mit dem Bau begonnen werden, dann müssen sehr zeitnah die ersten Ausschreibungen verschickt werden. In der jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat unter anderem den energetischen Standard festgelegt, da dieser nicht unerhebliche Auswirkungen auf einige Bauteile hat.
Raffstores
gegen die Sonne
Nachdem die Gemeinde keine KFN-Förderung erhalten kann, ist anstelle von Kfw40 der GEG-Standard ausreichend, hieß es dazu in der Sitzung. An mehreren Stellen gab es aber die Empfehlung, über diesen Standard hinauszugehen. Dazu hat das Büro Veit Ingenieure einen Vorschlag ausgearbeitet, der rechnerisch circa 1000 Euro pro Jahr an Energiekosten einsparen würde. Wie nun in der Sitzung bekannt wurde, dürfte eine Amortisation der Mehrkosten für diesen höheren Standard unwahrscheinlich sein. Allerdings ist eine nachträgliche Erhöhung des Standards nicht oder nur schwer möglich. Bei einer Besprechung am 6. Dezember 2023 mit Architekt und TGA-Planern seien Planungsdetails besprochen worden, die jetzt auch Gegenstand der Sitzung waren. Man war übereingekommen, dass erste Ausschreibungen Ende Januar 2024 verschickt werden sollen.
In den Sanitärräumen sind elektrische Handtuchheizkörper vorgesehen, Waschbecken, zum Beispiel für Personal-WC, werden nur mit Kaltwasser ausgestattet, allerdings mit Warmwasser-Vorrüstung (Steckdose). Das war einer der Punkte, die der Gemeinderat dann einstimmig befürwortete. Von der Video-Sprechanlage in den Gruppenräumen über flächendeckendem DECT und WLAN und Durchlauferhitzer im Anbau bis zu einer inselfähigen PV-Anlage mit Speicher gingen die im Beschluss festgehaltenen Planungen.
Ein Sickerschacht soll als Kontrollschacht fürs Regenwasser dienen. Im Schlafraum sollen Rollläden installiert werden. An Fenstern, bei denen Sonnenschutz erforderlich ist, sollen Raffstores (Außenjalousien) angeschafft werden, elektrisch angetrieben und mit zentraler Steuerung. Die Wärmeübergabestation soll nicht erweitert werden, eine Nachrüstung soll bei entsprechendem Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Bereits erfolgt ist die Beauftragung der Leistungsphasen 5 bis 7 bei den beteiligten Planungsbüros. Die Beauftragung war nötig geworden, um nicht zu riskieren, dass nachträglich eine europaweite Ausschreibung aufgrund einer im August in Kraft getretenen gesetzlichen Änderung der Vergabeverordnung erforderlich wird.
In der anschließenden Diskussion führt Gemeinderatsmitglied Gerhard Obermaier aus, dass auf die Perimeterdämmung verzichtet werden sollte, da sie wegen der vielen Vor-, Rücksprünge und wegen des Höhenversatzes sehr aufwendig sei. Ein Ziegel mit 0,12 habe bereits einen sehr hohen Dämmwert. Die Mehrkosten sprächen nicht für einen höherwertigen Ziegel. Dagegen sollte bei den Fenstern eine Dreischeibenverglasung Standard sein. Auch bei der Dachdämmung sollte nicht gespart werden. 18 Zentimeter Zwischensparrendämmung und drei Zentimeter Klemmfilz sollen als Ziel angestrebt werden.
Gemeinderatsmitglied Thomas Spirkl (Hinkerding) meinte, dass anstelle von Multiplex-Platten Dreischichtplatten in Fichte optisch bessere Ergebnisse erzielen könnten.
Die elektrisch betriebenen Raffstores hatte Bürgermeister Siegfried Schick kostenmäßig kritisch gesehen. Josefine Putz stört der Elektroantrieb, weil diese ihrer Ansicht nach wegen der Windsteuerung häufig hochfahren würden. Gemeinderatsmitglied Reinhard Retzer würde Zipscreen favorisieren. Auch die geplante Videosprechanlage wird kostenmäßig kritisch gesehen.
Im Ergebnis einigt sich der Gemeinderat auf die vorgeschlagene Lösung. Sollte aber die Gesamtkostenberechnung zu hoch werden, könnten einzelne Positionen noch dem Rotstift zum Opfer fallen, einigte man sich.
Teilweise Kritik
an den Kosten
Zweiter Bürgermeister Martin Gruber sprach die Küchenplanung an.
Er plädierte für eine nicht zu aufwendige Planung. Über die Küchenplanung soll aber in einer der nächsten Sitzungen beraten werden.
Im Beschluss hielt der Rat fest, dass der Eingabeplan des Architekturbüros Bichler für die Erweiterung der Kindertagesstätte Lohkirchen vom 5. Dezember 2023 zur Kenntnis genommen wurde. Dem Eingabeplan wurde zugestimmt, das gemeindliche Einvernehmen erteilt.