Ein neuer Diakon für Mühldorf

von Redaktion

Dr. Marc Stegherr ist der „Neue“ in der Mühldorfer Stadtkirche. Er interessiert sich aber nicht nur für sein Kirchenamt. Er ist Dozent an der LMU München – mit dem Spezialgebiet Südosteuropa.

Mühldorf – Mit dem 55-jährigen Dr. Marc Stegherr hat die Stadtkirche Mühldorf einen Zuwachs zu verzeichnen. Er wurde erst am 23. September dieses Jahres im Münchner Liebfrauendom vom Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, zum Diakon – mit Zivilberuf – geweiht. „Viele Verwandte und Freunde haben sich an diesem Tag auf den Weg nach München gemacht, um an dem feierlichen Gottesdienst teilnehmen zu können, in dem ich mit drei weiteren Mitbrüdern zum Diakon geweiht wurde“, erinnert er sich an diesen großen Tag.

Von Erzbischof
Marx geweiht

Warum Marc Stegherr Diakon geworden ist? Sein Freund Björn Wagner, früher als Kaplan in Mühldorf und jetzt als Pfarrer in München tätig, fragte ihn im Jahr 2017, ob er sich vorstellen könne, als Diakon in der katholischen Kirche zu wirken. Diese Frage konnte Stegherr bejahen: „Es folgte eine Ausbildung zum Diakon, die gut fünf Jahre dauerte.“ Am Anfang stand ein Theologie-Fernstudium an der Uni Würzburg, darauf folgte ein Pfarrpraktikum in Schnaitsee, wo er von Diakon Konrad Maier angeleitet wurde.

Stegherr umreißt seine neuen Aufgaben als Diakon: „Ich bin in den Gottesdiensten dabei, bei Beerdigungen und Taufen, bei Ehegesprächen und bei Sitzungen des Pfarrgemeinderats. An der Seite eines hauptberuflichen Diakons und auch des Pfarrers erlebe ich alle Dienste, die in einer Pfarrei zu erfüllen sind und zu denen besonders der Diakon berufen ist.“

Reisen nach Russland und in die Ukraine

Marc Stegherr wurde 1968 in Ingolstadt geboren und kam über die Landkreise Dachau und Freising nach Mühldorf, wo er acht Jahre lang gewohnt hat. Jetzt lebt er mit seiner Frau Eva-Maria und den Kindern Josephine und Leopold in Burghausen im Landkreis Altötting.

Als Diakon mit Zivilberuf übt er sein Kirchenamt im Nebenberuf aus. Hauptberuflich arbeitet er an der Münchner Ludwigs-Maximilians-Universität am Institut für slavische Philologie. „Ich bin Dozent an der LMU München, und mein Spezialgebiet ist Südosteuropa, seine Sprachen, Kulturen und seine Geschichte. Bei uns am Institut heißt das „Südslavische Landeskunde“. Darüber hinaus befasse ich mich seit Langem mit Sprache, Politik und Geschichte der Ukraine und Russlands.“

Seine Urlaube verbringt Stegherr sowohl am Meer als auch in den Bergen: „Die Berge habe ich mir lange nur von unten angesehen, aber seitdem ich meine Frau kenne, auch von oben.“ Außerdem unternimmt er gerne Städtereisen: Kiew, Moskau, Sankt Petersburg, Prag, Novi Sad oder Belgrad hat er bereits mehrfach bereist.

Marc Stegherr liest in seiner Freizeit sehr viel, er macht auf Zither und Diatonischer sowie auf dem Klavier Musik und er ist im Trachtenverein aktiv. Gerne hört er klassische Musik, Kirchenmusik, Volksmusik, aber auch Jazz, Swing und Boogie sowie moderne Unterhaltungsmusik wie etwa „Ulrich Tukur und die Rhythmus Boys“. Im Kino hat er sich zuletzt „Napoleon“ von Ridley Scott angesehen, hatte sich von diesem zweieinhalbstündigen Epos aber etwas mehr erwartet.

Er ist Musiker
und Trachtler

„Ich bin generell ein sehr optimistischer Mensch“, antwortet er auf die Frage nach einem Lebensmotto. „Nach dem Motto, es wird gut, ich schaffe das, auch wenn es gerade vielleicht nicht danach aussieht. In dieser Zuversicht stützt mich mein Glaube.“ Als Weihespruch hat er sich den Vers aus dem Matthäus-Evangelium ausgesucht: Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst. „Ich vertraue darauf und glaube daran, dass Christus den rechten Weg für mich weiß.“

„Als Diakon in unserer katholischen Kirche gibt es etwas, worauf ich mich die fünf Jahre der Ausbildung gefreut habe“, verrät er gegenüber dem OVB. „Ich darf Gott, unserem Herrn Jesus Christus an und mit meinen Mitmenschen dienen, ihnen die Frohe Botschaft verkünden, sie in frohen und schweren Stunden begleiten. Es gibt kaum etwas Schöneres.“

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