Verspäteter Haushalt sorgt für Unmut

von Redaktion

Trotz deutlichem Plus in der Planung üben Haager Gemeinderäte Kritik

Haag – In der jüngsten Sitzung des Haager Gemeinderats wurde über den Haushaltsetat des Kinderhauses Arche Noah und die Jahresrechnung 2022 diskutiert. Diese schloss mit einem Überschuss in Höhe von über 47938 Euro ab, der Haushaltsplan 2023 wies ebenfalls ein Plus von 17870 Euro aus. Eigentlich gute Nachrichten, obwohl der Etat deutlich verspätet vorgelegt wurde, wie Gemeinderat Siegfried Maier (SPD) beanstandete.

Neues Datenmanagement

Dies liegt laut Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) daran, dass die Erzdiözese im vergangenen Jahr das Datenmanagement-System „SAP“ eingeführt habe. Deswegen habe Sabine Materna, Verwaltungsleiterin des Katholischen Kita-Verbunds Haag, den Haushalt nicht rechtzeitig aufstellen können, erklärte die Rathauschefin. Schätz erläuterte, dass eine Genehmigung des Etats nur abgelehnt werden könne, wenn er ein Defizit aufweisen würde. Das sei nicht der Fall.

Trotzdem sahen Maier und Egon Barlag (FWG) die Situation kritisch. „Es kann nicht sein, dass der Haushalt wegen eines neu eingeführten Computer-Programms der Erzdiözese nicht vorgelegt werden konnte“, sagte Barlag. Maier beanstandete außerdem, dass Materna für den Kita-Verbund Haag, den Katholischen Kita-Verbund Erding sowie den Kita-Verbund St. Josef Tacherting zuständig sei. „Da bleiben für die Arche Noah nur wenige Arbeitsstunden übrig“, sagte er. „Kann man da nicht darauf einwirken?“, fragte er bei der Bürgermeisterin nach. Schätz erwiderte, dass Materna in der Sitzung nicht anwesend sein konnte. Sämtliche Fragen würden der Verwaltungsleiterin aber übermittelt werden, um sie zu klären, so die Bürgermeisterin. Weiter kritisierte Maier erneut den Begriff „Laien“, der im Haushalt des Kinderhauses unter „Gehalt/Löhne“ aufgeführt werde. „Das sind ausgebildete Fachkräfte, beispielsweise Erzieher. Sie sollten als solche bezeichnet werden“, verdeutlichte er. Schon im vergangenen Jahr hatte sich das Gemeinderatsmitglied an der Begrifflichkeit gestört, unter dem die Löhne des Personals aufgeführt worden waren. Materna hatte in dieser Sitzung erklärt, dass die katholische Kirche als Träger der Einrichtung, zwischen „Laien“, also Nicht-Geistlichen, und Mitarbeitern wie Priestern und anderen theologischen Kräften unterscheide.

Zur Kenntnis genommen

Eine solche Unterteilung werde in jedem Haushalt einer katholischen Einrichtung gemacht und sei keine Eigenheit der „Arche Noah“, so die Verwaltungsleiterin in der Sitzung im vergangenen Jahr.

Der Marktgemeinderat nahm den Entwurf des Haushaltsplans 2023 und das Ergebnis der Jahresrechnung 2022 für das Kinderhaus Arche Noah mit 14:5 Stimmen zur Kenntnis.

Artikel 1 von 11