Zangberg – „Beantragung von Fördermitteln für eine interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Kindertagesstätten“ stand auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Zangberger Gemeinderats.
Im Sachvortrag erklärte Bürgermeister Georg Auer (WVZ), dass an eine solche zu denken sei, da aktuell in drei der vier Mitgliedsgemeinden der VG Oberbergkirchen die Kindertagesstätten erweitert werden. Lohkirchen, Oberbergkirchen und Zangberg haben jeweils über die bauliche Ausgestaltung und die Ausstattung der Küchen und Speiseräume zu entscheiden.
Bislang wurde in Lohkirchen und Zangberg nicht selbst gekocht. Es werden nur Brotzeiten zubereitet und angeliefertes Mittagessen ausgegeben. Ein tägliches Kochen bedingt größere Auflagen des Gesundheitsamtes, die baulich nicht so ohne Weiteres umzusetzen wären. Es könnte sich also anbieten, eine Küche besser auszustatten und Essen an die anderen Kitas mittels Thermoboxen auszuliefern.
Bürgermeister Auer erläuterte hierzu, dass die Kosten pro Essen bei der Belieferung durch Oberbergkirchen wohl teurer würden als bisher. Zudem sei man mit dem derzeitigen Essenslieferanten sehr zufrieden, was sowohl die Qualität als auch die Kosten der Speisen betreffe.
In diesem Zusammenhang wurde auch ein laufendes Problem aller vier Kitas der VG diskutiert: Die hohen bürokratischen Hürden für den unabdingbaren Erhalt der Personalkostenzuschüsse. Um Letztere zu bekommen, sind ein Anstellungsschlüssel und ein Qualifikationsschlüssel einzuhalten. Sei dem nicht so, entfalle der Förderanspruch komplett. Eine Konsequenz, die sich keine Gemeinde erlauben könne.
Grundlage für den Anstellungsschlüssel sind die Buchungszeiten der Kinder, die sich aber im Laufe des Jahres oft ändern, zum Beispiel durch Neuzugänge. Auch bei Krankheitsausfällen beim Personal muss der Anstellungs- und Qualifikationsschlüssel eingehalten werden.
Ein Austausch des Personals untereinander ist jedoch nicht möglich, weil die jeweilige Gemeinde Arbeitgeber ist. Hier könnte bei interkommunaler Zusammenarbeit die Verwaltungsgemeinschaft Oberbergkirchen im Rahmen einer gemeinsamen Personalbewirtschaftung als „Dienstleister“ fungieren und das Personal für alle vier Kitas bereitstellen. Ein Austausch von Personal wäre dann möglich und gegebenenfalls auch gemeinsames Kochen unproblematisch.
Fördertechnisch müsste hier aber eine Regelung und ein geeigneter Umlageschlüssel gefunden werden. Laut VG würden die Gemeinden hierzu wohl externen Rat benötigen. Der Freistaat unterstützt derartige Bestrebungen. 90000 Euro können bei einem Fördersatz von 85 Prozent beantragt werden. Eine Einsparung von 15 Prozent muss nachgewiesen werden, was speziell bei den Küchen nicht sehr schwierig sein sollte, weil statt drei Küchen nur eine gut ausgestattet werden muss. Gegen eine gemeinsame Personalbewirtschaftung hegt der Gemeinderat Bedenken, die Robert Geisberger (WVZ) zusammengefasst ausdrückt „in der Theorie gut, in der Praxis aber schwierig umzusetzen, da auch alle Arbeitsverträge neu erstellt werden müssten“.
Auch Monika Spanjaart (Grüne) und Christian Braun (WVZ) sehen Probleme, wenn das Personal keinen Stammplatz mehr hat und jederzeit mit einem Wechsel des Arbeitsplatzes zu rechnen habe. In der Abstimmung kam der Gemeinderat zu dem einstimmigen Beschluss, dass seitens der Gemeinde Zangberg keine interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Kindertagesstätten angestrebt wird. hua