Droht VHS trotz Zuschuss ein Minus?

von Redaktion

Gegenüber dem Haushaltsplan der Stadt Mühldorf fehlen 20000 Euro

Mühldorf – Es ist fast schon Routine: Alle Jahre beantragt die Volkshochschule (VHS) Mühldorf bei der Kreisstadt einen Zuschuss von 110000 Euro. Alle Jahre bewilligen die Stadträte diese Mittel, so auch in der jüngsten Sitzung: einstimmig und ohne Diskussion.

Doch ein Blick in die Zahlen zeigt: Trotz dieser Finanzspritze könnte der VHS heuer ein Defizit von über 20000 Euro drohen.

Erhöhung erst nächstes Jahr

Der Grund: Im Haushalt der VHS, den die Mitglieder am 6. Mai verabschiedet haben, sind unter „kommunale Mitfinanzierung“ 130000 Euro eingeplant. Beantragt hatte VHS-Geschäftsführer Jens Droppelmann am 16. April für 2024 aber nur einen Zuschuss über 110000 Euro und erst für nächstes Jahr eine Erhöhung auf 130000 Euro. Damit fehlen gegenüber dem Haushaltsplan 20000 Euro und das geplante Defizit von 9000 Euro könnte am Ende knapp 21000 Euro betragen.

Plan
ist flexibel

VHS-Geschäftsführer Droppelmann ist am Telefon dennoch relativ entspannt: „Wir haben einen laufenden Kursbetrieb. Wie sich das Geschäft unterm Jahr entwickelt, ist immer schwer abzuschätzen.“ Die endgültigen Einnahmen und Ausgaben können also vom Ansatz abweichen; der Haushaltsplan sei flexibel.

So lagen die Einnahmen aus öffentlichen Aufträgen und Kursgebühren im vergangenen Jahr mit 675477 Euro deutlich über den angesetzten 581000 Euro. Allerdings lagen auch die tatsächlichen Kosten mit 923825 Euro über dem Ansatz (832000 Euro). Dennoch fiel das endgültige Betriebsergebnis mit 6966 Euro geringer aus als prognostiziert (9000 Euro).

Für dieses Jahr rechnet die VHS mit Einnahmen von 672700 Euro aus Kursgebühren und öffentlichen Aufträgen. Dem stehen Kosten von insgesamt 938600 Euro gegenüber. Das macht ein vorläufiges Defizit von 265900 Euro, das durch die staatliche (135000 Euro) und die kommunale Mitfinanzierung (130000 Euro) am Ende ein negatives Betriebsergebnis von 900 Euro ergibt. Warum hat VHS-Geschäftsführer Droppelmann bei der Stadt – wie seit 13 Jahren – für heuer dennoch nur einen Zuschuss von 110000 Euro beantragt? „Die Planung des städtischen Haushaltes war schon so weit gediehen, dass man da jetzt nichts mehr ändern wollte“, erklärt Droppelmann, auch sei der eigene Haushaltsentwurf schon an die Mitglieder verschickt worden. Da habe es „keinen Sinn“ gemacht, einen zweiten Haushalt aufzustellen.

Sollte sich tatsächlich ein Defizit von 20000 Euro abzeichnen, würde die VHS schauen, dies im Laufe des Jahres auszugleichen, so Droppelmann. Und im schlimmsten Fall „hätten wir genügend Rücklagen, um das auszugleichen.“

Für das kommende Jahr hat Droppelmann gegenüber der Stadt schon eine Erhöhung des Zuschussantrages auf 130000 Euro angekündigt, um „weiterhin ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot sicherstellen zu können und den steigenden finanziellen Herausforderungen zu begegnen“.

Die Stadträte haben dazu zwar keinen Beschluss gefasst. Allerdings sollen laut Beschlussvorlage im städtischen Haushalt 2025 zusätzlich 20000 Euro eingeplant werden. Geschäftsführer Droppelmann kündigt zudem an, dass er den Zuschussantrag diesmal schon im Oktober stellen werde, „damit die Stadt dann genügend Zeit hat, um das zu prüfen und sich zu überlegen, wie es weitergeht.“

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