Igelstation, Milchviehhalterprotest und Dächerkrieg in „Neu-Jerusalem“

von Redaktion

Haag vor 25 Jahren Tauchgemeinschaft geht auf Abenteuersuche – 51 Kleintierzüchter bei Versammlung

Haag – Eine Igelstation, einen Haager Computertag, einen Kreisbrandmeister aus Haag, den Schachclub, die Tauchgemeinschaft, den Dächerkrieg in „Neu-Jerusalem“, Milchviehhalterprotest aus ganz Oberbayern – das alles bewegte vor 25 Jahren die Gemüter.

Vor 25 Jahren gab es in Haag noch eine Igelstation, die Hannelore Hahn pflegte. Informationen, darunter Erkenntnisse der Europäischen Igelforschungsgruppe, teilte sie zur Versammlung im Gasthof Freundl mit. Mit 80 Jahren wurde Robert Scherzer nochmals zum Vorsitzenden des Verschönerungsvereins gewählt, den er bereits 19 Jahre leitete. Er zählte aktuell 1509 Mitglieder. 51 Züchter stellten sich zur Versammlung des Kleintierzuchtvereins mit Hans Häuslmann ein. Damals traf sich auch noch die Tauchgemeinschaft Haag, die in bayerischen und österreichischen Seen unter Wasser das Abenteuer suchten. Der damalige Gauschützenmeister Helmut Wagner forderte: „Der Gau muss für das nächste Jahrtausend gerüstet sein.“ Er befand sich schon ein Jahr auf der Suche nach einem einen Sportleiter. Eine eigene Lösung für Fundtiere richtete die Gemeinde mit Zwinger für Katzen und Hunde am Bauhof ein. Die Jahresbilanz fiel gering aus: drei Hunde, ein Vogel und eine Katze.

Mit Herbert Rutter kam erstmals ein Kreisbrandmeister aus Haag. Er hatte die örtliche Feuerwehr acht Jahre geleitet, beim Aufbau der Atemschutzübungsanlage und so manchen neuen Anschaffungen wie die Drehleiter mitgewirkt. Aus ganz Oberbayern kamen Milchviehhalter in den Kürzeder-Saal nach Moosham und protestierten gegen ihre „katastrophale Einkommenssituation“.

Im Haager „Neu-Jerusalem“, dem westlichen Schul- und Wohnviertel vor Rosenberg, wurde zum siebten Mal eine Änderung beantragt und die Aufstockung des Flachdachs mit Satteldach abgelehnt. Seit Jahren lagen sich Anlieger, Gemeinderäte und Anwaltskanzleien im „Dächerkrieg“ in den Haaren.

Günter Stadler begrüßte im neu gegründeten Haager Aktien-Club das 50. Mitglied. Der Schachclub ermittelte unter Leitung von Norbert Hilger seine Vereinsmeister. Am Projekttag der Volksschule machte er Werbung damit nach dem Motto „Freizeit sinnvoll gestalten“. 1133 Mitglieder zählte der TSV Haag, der kommissarisch verwaltet wurde. Gustav Schober hatte angekündigt: „Ich kandidiere nicht mehr.“

Auf das Doppelte erhöhte der Gemeinderat die Hundesteuer von 50 auf 100 Mark für einen Vierbeiner, auf 150 für den zweiten und alle weiteren auf 200 Mark. Dahinter stand als Absicht das Reduzieren von Hundedreck auf öffentlichen Flächen. Gegner der Erhöhung wie Jack Jakel vom Hundesportverein forderten, wenn es um produzierten Dreck gehe, müssten auch Katzen- und Hühnerhalter Steuern zahlen.

Zum zweiten Western-Saloon ließ der Western-Club unter Leitung von Ludwig Meindl das Countryduo „J.D. Hank“ im „Weißbräu“ auftreten. Man zählte nach einem Jahr Gründung bereits 140 Mitglieder. Erwin Kohl legte nach zehn Jahren sein Amt als Kassier bei „Haag aktiv“ nieder und bekam als Abschiedsgeschenk von Vorsitzendem Robert Morawietz eine Ballonfahrt. Zum ersten Haager Computertag im Haager Bürgersaal stellten sich 13 Firmen und 135 Mitglieder ein. Schirmherr war Abgeordneter Josef Hollerith, Veranstalter Bernhard Huber. Diskussionsthemen bildeten unter anderem das „Internet heute“, Gefahr und Vorteil des Netzes für die Jugend. Per Internet zu sehen war für die Besucher der Festzug des Grafschaftsjubiläums von 1995.xy

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