Neumarkt-St. Veit – „Der Stadtplatz ist quasi fertig!“ So umschrieb Neumarkt-St. Veits Bürgermeister Erwin Baumgartner bei der Bürgerversammlung den Status Quo der Stadtplatzsanierung in der Rottstadt. Es würden nur noch „kleinere Bereiche“ fehlen, die aber seit Anfang Dezember fertiggestellt werden sollen. Baumgartner nannte dazu in erster Linie die Abschlüsse der Überwege für Fußgänger in Richtung Straße.
Die Firma GeFo-Bau aus Johanneskirchen hatte den Auftrag für die Fertigstellung der sieben Fußübergänge beziehungsweise Querungen an der Durchgangsstraße am Stadtplatz erhalten. Diese Arbeiten an den Stichwegen werden seit dem 2. Dezember durchgeführt. Innerhalb von zwei Wochen sollen sie erledigt sein.
Kleinsteinpflaster
fehlt auch noch
Es schließt sich dann laut Baumgartner noch die Verfugung auf dem Kleinsteinpflaster an. „Dies wird dann relativ großflächig erfolgen, um die Arbeiten möglichst zu beschleunigen“, heißt es dazu von der Stadtverwaltung. Der Stadtplatz muss dafür in vier Teilen jeweils zwei Tage lang gesperrt werden. Die Parkflächen, Flanierstreifen „Granitkleinsteinflächen“, sowie die Zuwegung zur Bücherei und der Gehweg am Johannesplatz werden, so die Stadt weiter, von der Firma vorab gereinigt und Fugenmaterial eingebracht. Aus bautechnischen Gründen soll das Fugenmaterial dann bleiben und im Frühjahr abgekehrt werden. Noch nicht der Weisheit letzter Schluss sind die sogenannten Parknägel, die am sanierten Stadtplatz die Parkflächen abgrenzen sollen. Auch hier kündigt Baumgartner noch Nachbesserungen an. Ergänzungen seien an den Überwegen fällig, Lieferprobleme bei den Pflastersteinen hätten die Fertigstellung verzögert, heißt es dazu. Nachdem die Verfugung nachgebessert sein wird, will die Stadt die Parknägel farblich markieren lassen. „Mit einer hellen Farbe zur besseren Sichtbarkeit“, so Baumgartner, der darauf verweist, dass die Farbgebung mit dem Denkmalamt abzusprechen sei. Ein Muster dazu sei bei der Volksbank zu sehen.
Man hätte die Parkflächen mit Linien kennzeichnen können. Solche Fragen bekommt Baumgartner auch zu hören. „Aber Nägel sind dezenter. Markierungen haben außerdem einen Wartungsaufwand“, begründet Baumgartner den Vorzug der Nägel. Die farbliche Markierung ist wohl auch deshalb nötig, weil es tatsächlich Autofahrer gibt, die ihr Fahrzeug auf dem farblich abgesetzten Gehweg abgestellt haben. Bei einer Sichtung von Bauamtsmitarbeitern inklusive Bürgermeister sei der Falschparker aufgefallen. „Ein freundlicher Hinweis hat ausgereicht, um die Dame zum Umparken zu bewegen“, erzählt Baumgartner.
Apropos Parknägel: Nägel mit Köpfen hat die Stadt endlich mit den Brunnen gemacht. Der Trinkbrunnen, so Baumgartner, sei 2024 in Betrieb genommen worden, ebenso beide Stadtbrunnen, die allerdings jetzt zur Winterzeit unter einem schützenden Holzdach versteckt wurden.
Dasselbe gilt auch für die Holzterrassen an den Gastro-Einrichtungen am Stadtplatz. In der Sommerzeit, ab März bis Ende Oktober, dürfen Postwirt und Vitusstüberl die Holzterrassen aufbauen. In diesem Jahr hatte einmalig eine Firma den Aufbau übernommen, zukünftig jedoch sind die Betreiber verpflichtet, dies eigenverantwortlich zu übernehmen.
Baumgartner spricht im OVB-Gespräch von einer „Bereicherung des Stadtplatzes, wie überhaupt die Außengastronomie“, verweist der Bürgermeister auch auf das Engagement von Eisdiele, Bäckerei und Vinothek. „Es war eines der Ziele der Sanierung, dass wir nicht nur Parkraum schaffen, sondern auch einen attraktiven Stadtplatz, an dem man sich gerne aufhält“.
Angaben zu den Gesamtkosten machte Bürgermeister Baumgartner in der Bürgerversammlung keine. „Es liegt noch keine Schlussrechnung der Baufirma vor“, erklärte Baumgartner und gab unterschiedliche Auffassungen bei der Abnahme als Grund an. Es müsse weiter verhandelt werden.
Sehr wohl Angaben machte Baumgartner dann aber zu Maßnahmen, die als Nächstes im Umgriff des Stadtplatzes vorgesehen sind. Um einen barrierefreien Weg vom Stadtplatz bis zur Adlsteiner Straße zu schaffen, soll im nächsten Jahr die Baumburggasse ausgebaut werden. Das Konzept lehnt sich an den Ausbau des Durchgangs zur Stadtbücherei und an die Schmiedgasse an, soll höhengleich angepasst werden.
Die Zuschussanträge seien gestellt worden, der vorzeitige Baubeginn sei bereits zugesagt. Damit sei es möglich, die Baumaßnahme auszuschreiben, erklärte Baumgartner. Die Stadt rechnet bei kalkulierten Baukosten in Höhe von 340000 Euro mit einem Zuschuss in Höhe von mindestens 60 bis maximal 80 Prozent. Baubeginn soll im Herbst 2025 sein.
Und auch der Durchgang am Oberen Tor soll hergerichtet werden. Die letzten roten Klinkersteine sollen vom Stadtplatz verbannt werden und bezüglich des Pflasters wie der Durchgang zur Bücherei gestaltet werden. Wenn alles gut läuft, könne das durch die Mitarbeiter des Bauhofes sogar noch in diesem Jahr oder im Frühjahr 2025 erfolgen, wie Baumgartner in der Bürgerversammlung berichtete.
Die letzten Klinker
verschwinden
Am Oberen Tor befindet sich auch die Schmiede. Ein Ausbau lässt sich finanziell bei der klammen Haushaltslage der Stadt zwar aktuell noch nicht realisieren. Doch eine Machbarkeitsstudie soll es geben. Die entsprechende Zuschusszusage liegt bereits vor. 90 Prozent der geschätzten 38000 Euro werden übernommen, um zu erfahren, welches Potenzial das alte Gebäude hat.
Aber das ist alles noch Zukunftsmusik. Die Stadtplatzneugestaltung soll bereits im nächsten Jahr ihren Abschluss finden. „Eventuell mit einer offiziellen Abschlussfeier“, wie Baumgartner ankündigte.