Gars – Der ersten Gemeinderatssitzung des Jahres in Gars war eine kurze Beratung des Bauausschusses vorgeschaltet, in der ein Bauantrag beraten wurde. In der Gemarkung Lengmoos möchte der Besitzer einer Hofstelle in die ehemalige Tenne seines Anwesens eine Wohneinheit einbauen, beim vorhandenen Wohnbereich eine Einliegerwohnung abteilen und den alten Unterstand durch einen Carport ersetzen. Die Ausschussmitglieder überzeugten sich anhand der Baupläne davon, dass es sich offenkundig um eine zweckmäßige Verwendung einer erhaltenswerten Bausubstanz handelt und die äußere Gebäudegestalt im Wesentlichen gewahrt bleibt. Für eine solche Umwandlung einer Hofstelle sind allerdings noch weitere, unter anderem auch zeitliche Bedingungen zu erfüllen.
Unter der Auflage, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden, sprach der Ausschuss einstimmig das gemeindliche Einvernehmen mit dem Vorhaben aus.
In der anschließenden Gemeinderatssitzung ging es lediglich um zwei größere Tagesordnungspunkte. So legte der Kämmerer die Jahresrechnung für 2024 vor, die grundsätzlich mit sehr erfreulichen Zahlen aufwarten konnte. Hintergrund sind neben einer gesunkenen Kreisumlage und erhöhten Zuweisungen vor allem die im Vergleich zum Vorjahr um ziemlich genau eine Million Euro auf etwa 2150000 Euro gestiegenen Gewerbeeinnahmen. Man war sich allerdings im Gremium darüber einig, dass es sich hier wahrscheinlich um einen Einmaleffekt handeln dürfte. Zwar haben die Gewerbesteuereinnahmen durchaus in der Breite zugenommen, es dürfte sich aber um Nachholeffekte handeln. Kämmerer Andreas Sattler betonte daher auch, dass die durchschnittlichen Einnahmen auf diesem Posten über die letzten Jahre hinweg bei circa 1,3 Millionen liegen würden, man müsse also von erheblichen Schwankungen ausgehen.
Der gestiegene Schuldenstand am Jahresende lag, vor allem wegen der Darlehen für die Sanierung der „Alten Grundschule“ und deren Umbau zum Gemeindehaus bei etwa 6,5 Millionen, wobei sich hier auch noch eine Erhöhung der vom Architekten berechneten Gesamtkosten um etwa fünf Prozent auf knapp acht Millionen Euro ergeben hatte. Durch die im laufenden Jahr fortzusetzende aufwendige Sanierung der Mittelschule und steigende Kosten für die Kinderbetreuung wird sich der Schuldenstand trotz der zu erwartenden umfangreichen Zuschüsse wahrscheinlich noch weiter erhöhen. Der Markt Gars wird sich also weiterhin um eine sparsame Haushaltsführung bemühen müssen. Auf der Grundlage der vorgelegten Zahlen, auch zu noch erforderlichen über- beziehungsweise außerplanmäßigen Ausgaben, genehmigte der Gemeinderat einstimmig die Jahresrechnung, die damit an den Rechnungsprüfungsausschuss weitergeleitet wird.
Die anschließende Beratung über die Verwendung der nach einem Betreuungsschlüssel berechneten staatlichen Zuschüsse zu den Betriebskosten von Kindertagesstätten für Kleinkinder zeigte zunächst einmal anhand von Vergleichszahlen, dass sich der Betreuungsbedarf im Jahr 2024 fast verdoppelt hatte: Insgesamt waren es 41 unter dreijährige Kinder aus der Gemeinde Gars, die überwiegend in den Einrichtungen der Kommune selbst, aber zum Teil auch in der Region betreut werden.
Es ist allgemein üblich, die der Gemeinde überwiesenen Bundesmittel gemäß der betreuten Kinderzahl und der wöchentlichen Aufenthaltsdauer an die jeweilige Betreuungseinrichtung weiterzuleiten. Dazu bestehe zwar, so Bürgermeister Otter, für die Kommune keine Verpflichtung. Wenn man die Gelder aber einbehielte, würden die Gemeinden in der Region, die Garser Kleinkinder betreuten, sicherlich umgekehrt ebenso verfahren, sodass sich über die Jahre wohl kein Vorteil ergäbe. Und die Plätze in der eigenen Gemeinde müsse man so oder so ohnehin bezuschussen. So entschied der Gemeinderat nach kurzer Diskussion bei einer Gegenstimme, an der bisherigen und allgemein üblichen Praxis der Weitergabe an die Betreuungseinrichtungen festzuhalten.
Von den abschließenden Bekanntmachungen erscheint erwähnenswert, dass der Grunderwerb für den geplanten Gehweg in Lengmoos inzwischen abgeschlossen werden konnte. Und an den neuen Gittermast oberhalb der Ortschaft wird auch die Telefonica (O2) ein Sende- und Empfangsmodul montieren.