Mühldorf – Das Berufliche Schulzentrum Mühldorf hat mit Raphael Bablick wieder einen neuen Leiter an seiner Spitze. Seit 27. Februar ist der Pädagoge aus Erding in seinem Amt und leitet die Berufsschule mit circa 1250 Schülerinnen und Schülern.
Raphael Bablick ist 46 Jahre alt und wurde in München geboren. Aus beruflichen Gründen ist er vor Jahren nach Erding gezogen, wo er mit seiner Frau und seinen vier Töchtern wohnt. Die Mädchen sind elf, acht, sechs und vier Jahre alt und besuchen dort die Schule beziehungsweise den Kindergarten. Trotz Arbeitsstelle in Mühldorf war die Mehrheit der sechs Bablicks nach Beschluss des Familienrates – bei einer Gegenstimme – gegen einen Umzug nach Mühldorf. Die jungen Damen möchten ihr gewohntes soziales Umfeld nicht verlassen.
So pendelt der Papa also täglich auf äußerst vorbildliche und sportliche Art und Weise in sein Büro: Jeden Tag fährt er mit dem Fahrrad rund zehn Kilometer nach Hörlkofen, wo er mit der Bahn nach Mühldorf fährt. Die knapp drei Kilometer vom Bahnhof bis zum BSZ geht er zu Fuß – und das ganze Pensum absolviert er natürlich auch wieder auf dem Rückweg. „Nur in Ausnahmefällen, wenn ich in der Frühe wichtige Termine erledigen muss, dann steige ich auf das Auto um“, sagt er.
Studiert hat Bablick in München, war dort aber nicht als Lehrer tätig, ein Angebot der Stadt München lehnte er ab. Nach zwei Jahren Referendariat in Viechtach, Regen und in Hof kam er an das Berufsschulzentrum Erding, wo er Abteilungsleiter im Bereich Gastronomie wurde und er sich der Ausbildung von Hotelfachleute oder Köchen widmete. Als Seminarleiter kümmerte er sich um die Ausbildung junger Lehrkräfte. In diesem Bereich war er auch als Referent für die Regierung von Oberbayern tätig.
Am 22. Juni 2022 wechselte Raphael Bablick als stellvertretender Schulleiter nach Mühldorf. Die Frage, warum er Lehrer geworden ist, beantwortet er wie folgt: „Ich habe festgestellt, dass ich gut mit Menschen umgehen kann – ich kann sie fördern und fordern“. Sein persönliches Lebensmotto lautet: „Man muss die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man kann auch dafür sorgen, dass man sie annehmen kann“.
In seiner knapp bemessenen Freizeit steht die Familie selbstverständlich an erster Stelle, ihr widmet er sehr viel Zeit. Sport ist ihm darüber hinaus sehr wichtig. Sein Amt als Kreisgeschäftsführer der Freien Wähler hat er aus Zeitgründen aufgegeben. Zum Lesen kommt er weniger, er erinnert sich aber an das letzte Buch, das ihm sehr gefallen hat.
Es hieß „Nachricht von dir“, verfasst vom französischen Schriftsteller Guillaume Musso. Musikalisch gefällt ihm jegliche Richtung, außer Klassik. Doch er schränkt schmunzelnd ein: „Durch eine meiner Töchter habe ich entdeckt, dass die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart durchaus hörenswert ist“.
Für das BSZ Mühldorf hat er sich vorgenommen, mehrere Handlungsfelder voranzutreiben: „Digitalisierung, Inklusion, die nachhaltige Entwicklung der Umwelt und auch der europäische Gedanke sind mir sehr wichtig. Für letzteren sind wir am Programm ‚Erasmus Plus‘ beteiligt, wir waren mit Schülern auf Malta und auf Teneriffa. Das nächste Ziel ist die irische Hauptstadt Dublin.“
Auf seiner Liste stehen aber noch zwei weitere wichtige Ziele: Zum einen die Einrichtung einer Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe, sie soll im Schuljahr 2025/26 starten. Zum anderen soll in Mühldorf eine eigene Berufsfachschule für Heilerziehungspflege entstehen. Bisher sind dafür nur zwei Klassen aus der Traunsteiner Berufsfachschule für Heilerziehungspflege nach Mühldorf ausgelagert.
„Um all diese Ziele zu erreichen“, betont der neue Schulleiter, „ist die gesamte Schulfamilie von großer Bedeutung. Das tolle Klima und die tolle Gemeinschaft am BSZ sollen trotz großer Herausforderungen erhalten bleiben“. Dafür, dass das seine Berufsschule so ist wie es ist, dankt er seinen beiden Vorgänger: „Dank Cornelia Taube und dem jetzigen Landrat Max Heimerl habe ich eine top geführte Schule vorgefunden und es ist mir eine große Ehre sie zu leiten.“