Wasserburger Landstraße

Zwei Tote bei Horror-Unfall

von Redaktion

VON Dorita Plange

Am Tag danach wurde die ganze Wache der Freiwilligen Feuerwehr Waldtrudering außer Dienst gestellt. Zu grauenhaft war das, was die Frauen und Männer am Samstagabend als Erste am Einsatzort auf der Kreuzung Wasserburger Landstraße/Jagdhornstraße sehen mussten: Keine 200 Meter von der Feuerwache entfernt hatte um 19.30 Uhr ein stadtauswärts fahrender BMW X5 mit offensichtlich viel zu hohem Tempo einen mit vier französischen Touristen besetzten Opel Corsa gerammt. Zwei Insassen starben, die beiden anderen wurden schwerstverletzt.

Die vier Franzosen – drei Mitglieder einer Familie und ein Freund – waren für einige Tage zu Besuch in München gewesen. Den blauen Opel Corsa hatten sie beim Autovermieter Hertz angemietet. Um 19.30 Uhr fuhren sie auf der Wasserburger Landstraße stadtauswärts – genauso wie der weiter hinten folgende, ältere BMW X5. Am Steuer: ein 60-jähriger Mann aus dem Raum Ebersberg.

Der Corsa hatte vor der Ampel gestanden und war gerade angefahren, als plötzlich von hinten der X5 heranschoss. Ungebremst rammte das SUV das Heck des Kleinwagens. Der Corsa wurde 100 Meter weit über die Kreuzung geschleudert, ging sofort in Flammen auf. Aus den Häusern rannten die Anwohner mit Feuerlöschern herbei, um zu retten, was noch zu retten war. Auch die Helfer der Feuerwehr, die am Samstag einen Tag der offenen Tür hatten und noch aufräumten, waren binnen Minuten zur Stelle. Doch für die beiden eingeklemmten Insassen im Fond – eine Frau (29) und einen Mann (36) – kam jede Hilfe zu spät. Die Frau war sofort tot, der Mann starb in der Klinik. Die Beifahrerin (68) wurde von Anwohnern geborgen. Sie ist außer Lebensgefahr. Den Fahrer (29) schnitt die Feuerwehr aus den Trümmern. Sein Zustand ist kritisch.

Der Unfall-BMW schleuderte nach dem Crash gegen einen Baum, versetzte einen 100-Kilo-Findling und Pflanztröge um mehrere Meter und verkeilte sich zwischen der Hauswand und einem geparkten Fahrzeug. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Er ist schwer geschockt. Ihm wurde eine Blutprobe abgenommen.

Wegen der grauenhaften Eindrücke bietet das Kriseninterventionsteam Anwohnern Hilfe an, Telefon 089/74 36 31 05. Zwei Feuerwehrleute mussten wegen giftiger Dämpfe behandelt werden. Ein Dritter wurde während der Rettungsarbeiten von einem vorbeifahrenden Pkw gestreift und leicht verletzt. Unfassbar: Der Fahrer floh. Die Polizei ermittelt.

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