Rohe Gewalt gegen Rentner

von Redaktion

Amtsgericht verurteilt 20-jährigen Straftäter wegen Raubes

Ein Jahr und sechs Monate Haft: So lautet das Urteil gegen einen Mann, welches das Amtsgericht nun in seiner Rubrik „Urteil der Woche“ bekannt gegeben hat.

Der Mann hat gemeinsam mit einem Komplizen am 18. August 2016 gegen 16.20 Uhr einen Rentner am Hauptbahnhof brutal ausgeraubt. Während der Senior an einer roten Ampel mit seinem Handy telefonierte, versetzte ihm einer der beiden Räuber einen Stoß gegen die Brust, um ihn abzulenken und Widerstand schon im Ansatz zu verhindern. Der andere zog ihm blitzschnell die Geldbörse aus der Gesäßtasche. Das jedoch bemerkte der Geschädigte. Er drehte sich schnell um und packte den jetzt Verurteilten mit beiden Händen am Pullover. Doch der Täter riss sich los und packte die Umhängetasche des Rentners. Der fiel bei dem Gerangel zu Boden, dachte jedoch gar nicht daran, seine Tasche loszulassen.

Der Räuber schleifte ihn laut Gericht etwa sechs Meter weit über die Arnulfstraße und die dortigen Straßenbahnschienen, wobei er ständig versuchte, sich aus dem Griff des Rentners zu lösen. Dann endlich schritten Passanten ein: Sie hielten den Räuber fest, bis die Polizei eintraf. Dem Mittäter gelang die Flucht.

Die Geldbörse, in der sich etwa 90 Euro Bargeld sowie die Versicherungs- und Bankkarten befanden, fand man samt Inhalt am Tatort. Der Räuber wurde im Januar verurteilt. Jetzt ist das Urteil rechtskräftig geworden.

„Bereits die Tat als solche, insbesondere die trickreiche und mittäterschaftliche Begehungsweise, offenbart eine erhebliche kriminelle Energie“, hieß es im Urteil. Dass der Räuber und sein Mittäter sich einen älteren Herrn als Opfer ausgewählt hatten, spreche „für eine besonders rohe Gesinnung“, erklärten die Richter. Sie setzen die Strafe nicht zur Bewährung aus. Andreas Thieme

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