In ganz Bayern heulen am heutigen Mittwoch, 18. Oktober, um 11 Uhr die Sirenen – doch in München bleibt es still. Das Innenministerium hat einen Probealarm angeordnet, in der Landeshauptstadt wurden die Sirenen aber schon vor Jahren von Gebäuden und Hochbunkern abmontiert. Die Stadt setzt stattdessen in Katastrophenfällen auf Radiomeldungen und Durchsagen mit mobilen Lautsprechern auf Feuerwehrfahrzeugen. Zudem wurde vor drei Jahren das Warnsystem „Katwarn“ eingeführt, das die Bürger im Notfall per SMS, E-Mail oder Smartphone-App informiert. Für dieses gibt es heute ebenfalls gegen 11 Uhr einen Probealarm.
Die Zahl der Katwarn-Nutzer in der Landeshauptstadt ist noch immer relativ gering: Aktuell sind laut dem Fraunhofer-Institut, das den Dienst betreibt, rund 173 000 Bürger angemeldet. Damit nutzt nur gut einer von zehn Münchnern diese Möglichkeit der Katastrophenwarnung. Die Münchner Feuerwehr hat in den vergangenen drei Jahren insgesamt gut 15-mal Warnungen per Katwarn herausgeschickt. Großteils ging es dabei um Bombenfunde, Großfeuer, aber auch wegen des Amoklaufs am Olympia-Einkaufszentrum wurden Meldungen versendet. Dazu kommen die deutlich häufigeren Unwetterwarnungen, die vom Deutschen Wetterdienst verschickt werden.
Die Rettungskräfte werben weiterhin in der Bevölkerung für Katwarn. Wer Warnungen per SMS erhalten möchte, schickt eine Kurzmitteilung an die Rufnummer 0163/ 755 88 42 und gibt das Stichwort Katwarn und seine Postleitzahl ein (Beispiel: „Katwarn 80331“). Für Warnungen per SMS und E-Mail muss zusätzlich die E-Mail-Adresse angegeben werden (Beispiel: „Katwarn 80331, max.mustermann@xy.de“).
Die App gibt es kostenlos zum Herunterladen für iPhones, Windows Phone und alle gängigen Android-Smartphones. Im Falle einer Warnung ertönt bei der Katwarn-App ein schriller Ton. Die App bietet ortsbasierte Warnungen und Verhaltenshinweise zum aktuellen Standort und zusätzlich zu zwei weiteren frei wählbaren Gebieten. Dafür gibt man einfach zwei Postleitzahlen ein. sven Rieber