Die Planungen für die neue Fußgängerzone zwischen Färbergraben und Kaufingerstraße gehen weiter. Am morgigen Dienstag will Architekt Gunther Partenfelder gemeinsam mit CSU-Stadtrat und Fraktionsvize Hans Theiss sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bezirksausschusses Wolfgang Püschel (SPD) die Pläne für die Erweiterung der Fußgängerzone der Öffentlichkeit vorstellen. Beginn ist um 18.30 Uhr im Münchner Hofbräuhaus.
Noch verdient das Areal den Namen „Platz“ nicht. „Es ist ein unansehnlicher Hinterhof“, sagt Architekt Gunther Partenfelder. Die Rede ist vom Sattlerplatz, jenen Flächen zwischen Färbergraben und Fürstenfelder Straße. Doch das soll sich ändern. „Hier wird ein lebendiges Stück München entstehen, mit hoher Aufenthaltsqualität, überzeugender Architektur und Raum zum Verweilen“, sagt Partenfelder. Zudem würde die Verbindung zwischen Kaufingerstraße und Hofstatt für Fußgänger künftig ohne Querung des Autoverkehrs möglich sein. „Die Unterbrechung der Fußgängerzone in der Sendlinger Straße durch den Querverkehr im Färber–graben ist eine tägliche Gefahrenquelle, die künftig wegfällt.“
SPD, CSU und FDP hatten im Dezember in einem interfraktionellen Antrag die Fußgängerzone gefordert. Durch die neue Verkehrsführung versprechen sich die Stadträte, dass die Verkehrsbelastung im Hackenviertel reduziert wird, da der Durchgangsverkehr entfällt. Prognosen der Planer zufolge sollen künftig rund 3000 Fahrzeuge täglich weniger unterwegs sein. „Es war für uns aber auch ein zentraler Punkt, dass die Erreichbarkeit des Hackenviertels mit dem Auto weiter gegeben ist“, sagt SPD-Fraktionschef Alexander Reissl.
Auch dies sei nun gewährleistet, wobei das Verkehrskonzept noch weiter untersucht werden müsse. „Aber mit der Tiefgarage, die entstehen soll, bleiben auch Parkflächen für den Individualverkehr“, sagt Reissl. Das sogenannte Hirmer-Parkhaus soll abgerissen werden. Geplant ist dann eine Tiefgarage, die unterirdisch auch die bestehenden kleineren Tiefgaragen an der Fürstenfelder Straße 3 und 7 erschließen soll.
Für die Umgestaltung des Platzes zeichnen Hirmer und die Inka AG mitverantwortlich, die dort zum Teil auch neue Gebäude errichten werden.„Wir sind froh, dass dort zwei Münchner Unternehmen zum Zuge kommen“, sagt CSU-Vize Hans Theiss. „Damit ist sichergestellt, dass dort keine internationalen Ketten oder Finanzspekulanten zum Zuge kommen.“ Reissl: „Ein wesentlicher Teil der Nachnutzung ist für Handel, Wohnen und Gewerbe vorgesehen. Einen solchen Mix haben wir uns an dieser Stelle seit Jahren vorgestellt.“
Zurzeit wird ein Wettbewerb vorbereitet, der im Laufe des Jahres Ergebnisse über die genaue architektonische Gestaltung aufzeigen wird. Voraussichtlich bis 2022 könnten der neue Sattlerplatz und die erweiterte Fußgängerzone den Münchnern zur Verfügung stehen. Theiss: „Wir freuen uns, wenn ein weiteres Stück Fußgängerzone kommt, weil es die Aufenthaltsqualität in der Stadt verbessert.“ Sascha Karowski