Internationale messe in Riem

Die grenzenlose Welt des Handwerks

von Redaktion

Von Chiara Schorbach

Das Kaminfeuer von Markus Schwab kann man von allen Seiten begutachten. Für seinen freistehenden Kamin namens „Tonatoo Quu“ hat der Produktentwickler den German Design Award 2018 bekommen. „Man kann ihn mit Holz oder Gas befeuern“, sagt Schwab. Mit einer Fernbedienung könne man das Gas an- und ausschalten um damit Gefahren vorzubeugen. Egal ob eckig, rund oder an einer Dachschräge: Schwab richtet die futuristische Feuerstelle – aus beschichtetem Aluminium und Edelstahl – ganz nach den Wünschen seiner Kunden ein. Bis zu sechs Meter hoch kann „Tonatoo Quu“ werden.

Maßanfertigungen statt Massenware – wer Qualitäts-produkte sehen will, ist bei der Internationalen Handwerksmesse richtig. Mehr als 1000 Aussteller zeigen ihre Erzeugnisse – und live vor Ort auch, wie sie entstehen. 60 Gewerke stellen auf 75 000 Quadratmetern (in insgesamt drei Messehallen) aus – Einrichtungs- und Designstücke aus Meisterhand in rauen Mengen, wahre Kunstwerke aus Metall, Holz und Glas.

Von einem Handwerk kann man bei der Firma „Craftguide“ eigentlich nicht sprechen – Johannes Nies nennt sie eine „Interaktive Enzyklopädie des Handwerks“. Denn damit kann man praktisch jede Tätigkeit simulieren. Der Craftguide-Gründer steht vor einem großen Bildschirm, er hat eine schwarze Virtual-Reality-Brille auf und zwei schwarze Kunststoffringe mit Griffen in der Hand. Damit zeigt er dem Publikum, wie man ein Handwerk ausüben kann, ohne sich zu verletzen oder die Hände schmutzig zu machen. Blickt man durch die Brille, sieht man einen Holztisch und – dort, wo in Wahrheit die Kunststoffringe sind – zwei Hände, mit denen man jede Tätigkeit ausführen kann: Bohrer hochnehmen zum Beispiel oder etwas anschrauben – man fühlt sich wie in einer anderen Welt. „Auf diese Weise können Handwerker bestimmte Abläufe trainieren“, sagt Nies. Craftguide ist eine neue GmbH, seit vergangener Woche versucht man sich einen Namen zu machen. Mit zwei Elementen: dem virtuellen Maschinentraining und einer Plattform, auf der man sich mit anderen Handwerkern vernetzen kann. Nies möchte eine „positive digitale Welt der Zukunft“ erschaffen.

Ganz und gar real geht es dagegen beim Keks-Kreator zu: Hier haben die Besucher die Möglichkeit, eine eigens ausgewählte Kekskreation zu verzehren. Auf der Website, www.keks-kreatoren.de kann man das Gebäck selber gestalten und eine Geschmackssorte auswählen. Dann werden die Kekse ruckzuck gebacken und man kann sie mitnehmen. Normalerweise dauert’s etwas länger: In sieben bis zehn Tagen werden sie geliefert. Dafür sind sie ein halbes Jahr haltbar. „Erst war es ein Zusatzgeschäft für unsere Bäckerei – jetzt ist es ein Fulltime-Job“, sagt Sarah Kurtz. Seit 2016 hat sie sich gemeinsam mit dem Inhaber Gregor Stapper auf die Süßigkeiten aus dem Netz spezialisiert. Mehr als 100 Backversuche habe es benötigt, um den richtigen Keks zu kreieren. Doch es habe sich gelohnt, sagt Kurtz. „Dass es in kürzester Zeit ein Erfolg werden würde, hätten wir uns nie gedacht.“

Die Handwerksmesse

in Riem ist täglich von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet. Tagestickets kosten 13 Euro, weitere Infos auf www.ihm.de oder telefonisch: 089/1 89 14 95 55.

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