Tierplage am „Dönerhaus“

von Redaktion

Stadt sieht gegen Tauben und Ratten rund um das leer stehende Gebäude keine Handhabe

Hat das seit Jahren verfallende „Dönerhaus“ an der Schwanthalerstraße neue Bewohner? Das hat jedenfalls der Bezirksausschuss (BA) Schwanthalerhöhe beim Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) beklagt. Denn bei den Bewohnern handele es sich keineswegs um Menschen, sondern um Ratten und Tauben. Deshalb bat der BA die Stadtverwaltung, gegen den Eigentümer des Grundstücks vorzugehen.

Inzwischen hat die Stadt mitgeteilt, keine „infektionsschutzrechtliche Grundlage“ zu haben, um gegen die Tauben, die sich nachgewiesenermaßen in dem verwahrlosten Haus eingenistet haben, vorzugehen. Denn von Stadttauben gehe keine konkrete Gesundheitsgefahr aus – von ihren Ausscheidungen im Übrigen auch nicht.

Bleibt das Rattenproblem. Oder auch nicht, wenn es nach dem RGU geht. Denn das erklärt, dass es am „Dönerhaus“ seit zehn Jahren keine Ratten mehr gebe. Jedenfalls sei das nicht nachweisbar. Auch diesbezüglich könne man also nicht gegen den Eigentümer vorgehen. Ratten gibt es laut Stadt dennoch auf der Schwanthalerstraße, allerdings auf der Grünfläche gegenüber vom „Dönerhaus“. Grund dafür sei, dass Leute dort regelmäßig Vögel fütterten – was Ratten natürlich gelegen kommt. Gegen diese Ratten will das RGU bald vorgehen.

Beim „Dönerhaus“ tut sich auch weiterhin erst mal nichts. Wobei sich das bald ändern könnte: Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat angekündigt, dass künftig das Planungsreferat federführend für das Grundstück verantwortlich sei. Wenn das „Dönerhaus“ also das nächste Mal auf der Tagesordnung steht, weiß der BA wenigstens, an wen er sich wenden kann. Besagtes Haus beherbergte zuletzt ein Döner-Restaurant, steht inzwischen aber seit Jahren leer, verkommt zunehmend und wird von vielen Bürgern als Schandfleck im Viertel empfunden. constanze Radnoti

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