Die Berg-am-Laimer sind beim Thema Hochhäuser offenbar zwiegespalten: Bei der Bürgerversammlung wurde der Antrag, keine weiteren Hochhäuser im Stadtviertel zu bauen, mit knapper Mehrheit abgelehnt. Ansonsten drehten sich die Wortmeldungen vorrangig um Verkehrsthemen.
Das Ergebnis war denkbar knapp und recht überraschend: Mit 62 zu 60 entschied sich die Bürgerversammlung somit für neue Hochhäuser im Stadtteil. Auslöser für den Antrag von Ursula Klörs war das geplante Neubauviertel an der Truderinger Straße, in dem zwei Hochpunkte entstehen sollen. „Schon einer ist zu viel.“ Man könne dem Viertel gerne ein neues Erscheinungsbild verpassen, – „aber bitte nicht durch Hochhäuser“, so ihre Meinung.
Ansonsten beherrschte der Verkehr die Bürgerversammlung in der Turnhalle des Michaeligymnasiums. Der Berg-am-Laimer Stefan Hofmeir forderte zwei Verkehrsgutachten – einmal für den Münchner Osten mit konkreten Maßnahmen fürs Stadtviertel, ein weiteres für das Neubaugebiet an der Truderinger Straße inklusive Tunnelröhre am S-Bahnhof Berg am Laim.
Eine Anliegerin der Riedgaustraße wünscht sich eine Tempo-30-Zone für die vielbefahrene Straßenverbindung zwischen Berg-am-Laim- und Neumarkter Straße. „Da sind links und rechts Wohngebäude, der Lärm hallt die Wände hoch, wenn Auto- und Motorradfahrer Gas geben.“ Einen Schritt weiter ging ein Anlieger der Hermann–Weinhauser-Straße im Neubauviertel Baumkirchen Mitte. Er forderte hier einen verkehrsberuhigten Bereich, zumindest zwischen den beiden Spielplätzen. „Die Straße ist gerade neu fertiggestellt worden, da sehe ich kaum Chancen“, äußerte ein Mitarbeiter des zuständigen Referats Bedenken. Denn dafür müssten Gehsteige und Parkplätze entsprechend zurückgebaut werden. Die Versammlung stimmte dem Antrag trotzdem zu.
Große Zustimmung gab es für die Forderung nach einem 5-Minuten-Takt während der Hauptverkehrszeiten für die Tramstrecke in der Kreillerstraße. Beifall gab es auch vom MVG-Vertreter, allerdings benötige man dafür zusätzliche Fahrzeuge und Wartungskapazitäten. Daraus werde frühestens 2022 was, wenn der geplante Betriebshof an der Ständlerstraße fertig sei. Carmen Ick-Dietl