Neuer Super-Blitzer

Die Polizei rüstet gegen Raser auf

von Redaktion

von marc kniepkamp

Die neue unauffällige Säule in der Nähe der Feldherrnhalle erfasst nicht nur die Autos, die in diesem Bereich zu schnell unterwegs sind, sondern auch Fahrzeuge, die bei Rot in die Kreuzung einfahren. Den Standort für den neuen Super-Blitzer hat die Polizei nicht zufällig gewählt. „Die Kreuzung ist ein absoluter Unfallschwerpunkt“, bestätigt eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage dieser Zeitung.

Die Säule ist der vierte Super-Blitzer im Münchner Stadtgebiet. Die anderen hat die Polizei an der Moosacher/Ecke Lerchenauer Straße, der Dachauer/Ecke Max-Born-Straße und an der Wasserburger Landstraße/Kreillerstraße/Ecke Bajuwarenstraße aufgestellt. Diese Geräte gelten als Quantensprung in der Verkehrsüberwachung. Im Gegensatz zu den zuvor üblichen Starenkästen haben die Säulen nicht nur eine Fahrspur im Blick, sondern können mehrere Fahrtrichtungen überwachen. Außerdem kann der unscheinbare Blitzer gleich mehrere Verkehrsverstöße gleichzeitig feststellen. Zudem misst die Polizei mit vier Geschwindigkeitsmesskabinen das Tempo der Autofahrer auf der Landshuter Allee – dort gilt das Tempolimit zur Luftreinhaltung. Auch die Tunnel-Neubauten am Mittleren Ring sind mit Blitzern ausgestattet.

Neben den fest installierten Blitzern setzt die Polizei auch auf den Überraschungseffekt. Mit acht mobilen Blitzanlagen ist sie rund um die Uhr im Einsatz. Obendrein verfügt jede Polizeiinspektion über ein Laserhandmessgerät. Weitere Neuanschaffungen seien für dieses Jahr zwar zunächst nicht geplant, erklärt die Polizei-Sprecherin auf Nachfrage. Ob neue Super-Blitzer gekauft würden, hänge überdies von der Haushaltslage des Präsidiums ab. Dem Vernehmen nach kosten die Geräte gut 100 000 Euro. Langfristig dürften sie ihre Kosten aber recht schnell wieder einspielen, da sie an Kreuzungen mit besonders vielen Verstößen eingesetzt werden.

Auch die Stadt rüstet im Kampf gegen Raser auf. Das KVR hat dabei die Straßen mit Tempo-30 im Blick – Ausnahme ist der berühmt-berüchtigte Blitzer am McGraw-Graben. Der war 2017 erneuert worden – seitdem ist auch hier moderne Lasertechnik verbaut und das Gerät kann sowohl den stadteinwärts wie den stadtauswärts fahrenden Verkehr überwachen. Zudem blitzt die Kommunale Verkehrsüberwachung auch aus dem Heck von aktuell sechs VW Caddys – eigentlich. „Einer dieser Caddys ist jedoch verunfallt und der Ersatz ist noch nicht ausgeliefert“, sagt KVR-Sprecher Johannes Mayer. Zusätzlich werde das KVR demnächst zwei weitere Caddys anschaffen, sodass letztlich acht mobile Blitzer zur Verfügung stehen sollen.

Etwa 80 000 Euro kosten die Fahrzeuge, die mit moderner Lasertechnik ausgestattet sind und so mehr Raser überführen sollen als ihre mit Radar-Technik ausgestatteten Pendants. Bis sie einsatzbereit sind, wird es noch ein wenig dauern. „Zum einen haben die Neufahrzeuge eine längere Lieferzeit – und wenn sie da sind, muss eine Spezialfirma noch die Messgeräte einbauen“, erklärt KVR-Sprecher Mayer. Er geht davon aus, dass die Fahrzeuge frühestens acht bis neun Monate nach Bestellung einsatzbereit sein werden.

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